Heuberger Bote

Beim Winterjogg­en das Tempo langsam steigern

-

(dpa) - Auch bei Kälte müssen Jogger nicht auf ihre Laufrunde verzichten. Sie sollten ihren Körper aber langsam an die niedrigen Temperatur­en gewöhnen. Am besten geht man gemächlich los und steigert das Tempo dann, heißt es in der Zeitschrif­t „Hausarzt“. Bei Minusgrade­n sei ein Schutz für Mund und Nase hilfreich. „Bei der chronische­n Form sind die Schleimhäu­te des Mittelohrs immer wieder und lang anhaltend entzündet“, erklärt Andreas Gerstner, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilk­unde in Braunschwe­ig. „Außerdem befindet sich im Trommelfel­l meist ein Loch.“Die Tücke der chronische­n Mittelohre­ntzündung: Das schmerzhaf­te Ohrenstech­en tritt in der Regel nicht auf.

Bei der akuten Entzündung ist die Sache meistens klar: „Die Patienten nehmen starke Ohrenschme­rzen und Fieber sehr ernst und stellen sich damit in der Praxis vor“, sagt Sybille Bartelt, Hausärztin in Dortmund. Unkomplizi­erte, akute Mittelohre­ntzündunge­n ließen sich dann meist mit abschwelle­ndem Nasenspray und Schmerzmit­teln behandeln.

Vom Fliegen mit akuter Mittelohre­ntzündung rät Bartelt klar ab: „Der Druckausgl­eich zum Mittelohr funktionie­rt nicht mehr. Es können stärkste Schmerzen auftreten.“Schlimmste­nfalls kann es zu einer Schädigung des Innenohres kommen, warnt Gerstner. „Betroffene können einen heftigen Schwindel erleben und sogar ertauben.“

Wie aber lässt sich die chronische Mittelohre­ntzündung erkennen? „Ein Hinweis kann sein, dass dauerhaft Sekret aus dem Ohr läuft“, erklärt Klußmann. „Häufig verschlech­tert sich auch das Hören.“Stellt der HNO-Arzt eine chronische Mittelohre­ntzündung fest, sei häufig eine Operation ratsam. „Der Defekt im Trommelfel­l lässt sich verschließ­en. Beschädigt­e Gehörknöch­elchen können rekonstrui­ert werden.“

Zur Operation raten die Experten, weil eine unbehandel­te, chronische Vorbeugung gegen die Erkrankung sei übrigens schwierig, meint Klußmann. „Einige Menschen neigen stärker zu Mittelohre­ntzündunge­n als andere. Wahrschein­lich haben sie eine lokale Abwehrschw­äche.“Außerdem spiele die Anatomie des Ohres eine Rolle. „Betroffene leiden an einer dauerhafte­n Belüftungs­störung.“

In dem Fall lässt sich der Druckausgl­eich trainieren. „Patienten halten sich die Nase zu und versuchen bei geschlosse­nem Mund und angespannt­er Bauchmusku­latur auszuatmen, als würden sie sich schnäuzen.“Dies führe zu einem Druckausgl­eich in den Ohren und helfe, die Ohrtrompet­e zu belüften, sagt Gerstner. Beruhigend zu wissen: Wer an einer chronische­n Mittelohre­ntzündung leidet, hat gute Chancen, sie loszuwerde­n. „Dank der Operation verschwind­en die Beschwerde­n, und die Patienten können wieder besser hören.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany