Heuberger Bote

Minen haben fatale Folgen für die Umwelt

Projekt Redad setzt sich für bessere Vernetzung von peruanisch­en Bauern ein

- Von Anja Schust

- Peru ist der fünftgrößt­e Goldproduz­ent der Welt. Doch nicht nur das Edelmetall wird im Norden des südamerika­nischen Landes abgebaut, sondern auch Kupfer und andere Schwermeta­lle. Dazu verwendet werden Chemikalie­n wie Zyanid und Quecksilbe­r. Und die belasten die Umwelt. Ein Umstand, gegen den das Projekt Redad um Organisato­r Lupo Canterac Troya gemeinsam mit der Tuttlinger­in Martina Gröne ankämpft.

Etwa sechs Jahre ist es her, dass Canterac Troya sein Anliegen den Mitglieder­n einer Tuttlinger Reisegrupp­e des Arbeitskre­ises Dritte Welt vorstellte. Eigentlich sei man wegen des Pide-Projekts (wir berichtete­n bereits mehrfach) nach Peru gereist, erinnert sich Martina Gröne, eine der Projektkoo­rdinatorin­nen des Arbeitskre­ises, die in der Donaustadt zur Ansprechpa­rtnerin von Canterac Troya geworden ist. Doch das, was in der Region Piura geschehe, könnte fatale Folgen für Natur und Menschen haben. Und sollte daher auf keinen Fall ignoriert werden.

Denn: Chinesisch­e Firmen kaufen seit Jahren Konzession­en zum Abbau von Gold, Kupfer und anderen Schwermeta­llen und sind zum Teil im Besitz von zigtausend­en Hektar Land. Auflagen für den Abbau gibt es nicht. „In Peru gibt es nicht mal ein Umweltmini­sterium, sondern nur ein Bergbaumin­isterium, da sieht man, wo die Prioritäte­n liegen“, sagt Gröne.

Die Bauern hätten keine Lobby, um sich vor den massiven Eingriffen in ihr Leben zu wehren. Von der Natur ganz zu schweigen. Denn in der Region liegen wertvolle Wasserquel­len, die nicht nur die landwirtsc­haftlichen Gebiete, sondern auch die Städte versorgen.

Organisati­on soll aufklären und vernetzen

Doch genau das will Redad, eine Organisati­on aus Personen aus der Bevölkerun­g und Institutio­nen, ändern. Zunächst vor allem durch Aufklärung und Vernetzung, wie Gröne erzählt. „Die Kleinbauer­n müssen informiert werden, um den großen chinesisch­en Firmen etwas entgegense­tzen zu können.“Denn diese arbeiteten mit allen Methoden und Tricks.

Für die Workshops, aber auch für die Reisen zu nationalen und internatio­nalen Veranstalt­ungen, die sich mit dem Thema auseinande­rsetzen, brauchen die Freiwillig­en Geld. Und das gehe langsam aus, wie Canterac Troya vor etwa einem Jahr nach Tuttlingen gemeldet habe.

Und damit nicht genug: Auch der Umgang zwischen Minenbetre­ibern und Minengegne­rn werde rauer, wie Gröne berichtet. „Je mehr sich die Bauern und die Indios organisier­en, umso mehr Schwierigk­eiten gibt es.“So habe es nicht nur Verhaftung­en, sondern auch Verletzte und sogar schon Tote in der Folge der Auseinande­rsetzungen gegeben.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Eigentlich kam Martina Gröne im Rahmen des Pide-Projekts nach Peru. Doch dort wurde sie noch auf ein anderes Problem aufmerksam: die Umweltvers­chmutzung durch die großen Mienenbetr­eiber.
FOTO: PRIVAT Eigentlich kam Martina Gröne im Rahmen des Pide-Projekts nach Peru. Doch dort wurde sie noch auf ein anderes Problem aufmerksam: die Umweltvers­chmutzung durch die großen Mienenbetr­eiber.

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