Geringe Zuhörerzahl liegt nicht am Desinteresse
Gemeinderat Bodo Wucherer reicht Stellungnahme zum Bericht über Info-Abend zur geplanten Lärmschutzwand ein
(sz) - Zu unserer Berichterstattung über den Informationsabend über die geplante Lärmschutzwand an der B 14 bei Wurmlingen, bei dem sechs Bürger anwesend waren, hat uns eine Stellungnahme von Gemeinderat Bodo Wucherer (BfW) erreicht.
Er schreibt, dass die Anwohner glücklich seien, eine Zusage für den Lärmschutz erhalten zu haben. Aber die Situation, dass nur wenige Bürger am Infoabend anwesend waren, sei wesentlich komplexer, als es die Schlussfolgerung auf wenig Interesse anhand der Besucherzahl – wie in unserer Zeitung am 26. Januar berichtet – vermuten lässt. Der Grund für die geringe Zuhörerzahl am Infoabend sei nicht geringes Interesse gewesen, meint Wucherer. Er schreibt, dass es in den vergangenen Jahren einige Sterbefälle gegeben habe. Der leerstehende Wohnraum lasse sich aufgrund der Lärmbelästigung nur schwer vermitteln und sei teilweise noch ungenutzt. Aus den Leerständen könnten keine Zuhörer kommen.
Weiter erklärt er sich die geringe Anzahl an Bürgern beim Infoabend so: „Die Anwohner, die neu hinzugezogen sind, kennen den jahrzehntelangen Kampf um einen Lärmschutz nicht. Daher fehlen von dieser Seite auch Zuhörer. Einige haben den bevorstehenden Termin zu spät wahrgenommen, um noch teilnehmen zu können. Anderen ist es aufgrund ihres Alters oder ihrer Gesundheit nicht möglich gewesen, zum Termin zu erscheinen. Über den Sachstand wurde laufend informiert, so waren wenige Fragen offen.“
Dies habe seiner Meinung nach nichts mit mangelndem Interesse zu tun. Für ihn gleicht diese Berichterstattung „einem Schlag ins Gesicht.“Wucherer verweist darauf, dass die Häuser an der Kapfstraße ursprünglich in einer ruhigen Gegend gebaut worden seien. Pläne für eine Bundesstraße habe es damals nicht gegeben. „Von Anfang an war die Gegenwehr der Hausbesitzer da. Die Wertminderung des Eigenheims und die Veränderung der Lebensqualität wurden nicht berücksichtigt“, schreibt er. Die Eigentümer hätten über Jahrzehnte für eine Maßnahme zur Lärmreduzierung gekämpft.
Die letzten Messungen des Lärmpegels hätten gezeigt, dass die Anwohner sogar einen Rechtsanspruch auf Lärmschutz haben. Die Regierung komme nun ihrer Verpflichtung nach und trage den Bau der Lärmschutzwand an der B 14.