Mühlheims Stadtarchiv in neuen Räumen
Bestand ist vom Rathauskeller in das alte Notariat umgezogen – Älteste Urkunde von 1381
- Es ist geschafft: Das wertvolle und umfangreiche Stadtarchiv Mühlheim hat in dem Archivraum des ehemaligen Notariats nun endgültig eine neue Heimat gefunden. Bisher war das Stadtarchiv im Keller des Rathauses untergebracht. Kreisarchivar Hans-Joachim Schuster und Mühlheims Stadtarchivar Ludwig Henzler freuen sich über die neuen Räumlichkeiten. Unterstützt wurde Ludwig Henzler beim Umzug vom städtischen Bauhof und seinen beiden Enkeln Lenny und Juri.
Die Weichen für den Umzug hatte der Gemeinderat bereits im Frühjahr 2018 gestellt, als im Zuge der Neuvermietung die Räume des ehemaligen Notariats und der Firma KelTech an die Firma SF Transporte abgetreten wurden. Die bisher getrennten Räumlichkeiten wurden miteinander verbunden und für das Archiv ein eigener Zugang geschaffen. Die erforderlichen Arbeiten dazu sind unter der Regie des Verbandsbauamtes durchgeführt worden.
Kreisarchivar Schuster bezeichnet das Mühlheimer Stadtarchiv vom Gehalt und Alter der Schriftstücke als das vielseitigste Archiv in der ganzen Region. Die älteste Urkunde datiert aus dem Jahr 1381. Die Protokolle des Stadtrats sind seit 1615 lückenlos archiviert. Die herausgehobene Wertigkeit der Dokumente und die große Anzahl an bedeutsamen Urkunden resultiert aus der Rolle als Residenzstadt der Herrschaft der Familie der Freiherren von Enzberg.
Nachlässe und Urkunden
Die Besonderheit des Mühlheimer Archivs zeichnen unter anderem auch zahlreiche Archivalien von Unternehmen wie zum Beispiel der ehemaligen Uhrenfabrik, aus privaten Nachlässen oder von Vereinen aus. Hierzu gehören Archivdokumente von aktiven Vereinen, aber auch von nicht mehr existenten Vereinen wie dem 1870 gegründeten Veteranenverein.
Der bisherige Archivraum im Rathaus war mittlerweile an seine Kapazitätsgrenze gelangt. Der neue Raum ist mit knapp 43 Quadratmeter deutlich größer und bietet zudem auch ein deutliches Plus an Raumhöhe. Die verfügbare Kapazität in der für Archive idealen Rollregalanlage beträgt rund 50 Prozent mehr als bisher. Damit hat der Gemeinderat Platzkapazitäten für die kommenden Jahrzehnte geschaffen. Denn, so betont der Kreisarchivar: „Ein Archiv hat immer Zuwachs.“ Die neuen Räume bezeichnet Schuster als idealtypisch: Sie sind trocken, temperierbar und belüftbar. Zudem ist die Lichteinwirkung begrenzt, da die Fenster nach Norden ausgerichtet sind.
Ein besonderes Lob zollten Schuster und Bürgermeister Jörg Kaltenbach dem Stadtarchivar Ludwig Henzler: „Seit 1985 ist das Stadtarchiv bei ihm in den allerbesten Händen. Mit großem Sachverstand und Liebe zur Heimatstadt widmet sich Ludwig Henzler der Bewahrung des historischen Erbes von Mühlheim.“