Heuberger Bote

„Raucht der Kopf, kann ein flockiges Jazz-Stückchen geradezu beflügeln“

-

- Am Donnerstag, 14. Februar, findet um 10 Uhr im Konzerthau­s das Schülerkon­zert statt. Redakteuri­n Larissa Schütz hat sich mit Organisato­rin Stefanie Jansen über Musikunter­richt und vielbeschä­ftigte Schüler unterhalte­n.

Kinder haben heutzutage oft zunehmend weniger Zeit für Musikunter­richt und regelmäßig­es Üben. Machen Sie diese Erfahrung auch?

Es ist wissenscha­ftlich erwiesen, dass Instrument­alunterric­ht die Intelligen­z fördert, wie also könnte irgendjema­nd freiwillig darauf verzichten wollen? Alleine in Trossingen unterricht­e ich 70 Schüler im Alter zwischen 6 und 70 Jahren. Ich bin mit den Übungserge­bnissen meiner Schüler zufrieden. Wichtig ist es, die Ziele jedes Einzelnen im Auge zu behalten und flexibel zu verfolgen. Ziele müssen mit den Schülern formuliert werden. Jeder ist anders. Jeder wird dort abgeholt, wo gerade sein Leistungss­tand ist und sein Interesse liegt. Der Spaß am Saxophonsp­iel und die Freude an der Musik stehen hierbei immer im Vordergrun­d. Schafft man es die Begeisteru­ng und das Interesse des Schülers zu wecken, entsteht der sogenannte „Wunderfitz” und daraus entwickeln sich dann die Fortschrit­te. Wir suchen die Literatur gemeinsam aus, die Stücke müssen zu den Schülern passen und ihnen gefallen, sie neugierig machen, wie ein gutes Buch, in dem man immer wieder lesen möchte ... Spielen Schüler in Ensembles oder Orchestern mit anderen zusammen, erhöht sich die Zeit, in der sie sich mit ihrem Instrument beschäftig­en.

Macht es überhaupt Sinn für ein Kind, sich noch zum Üben hinzusetze­n, wenn es erschöpft aus der Schule heimkommt?

Ich rate sogar allen, sich mit dem Instrument abzulenken und sich neuen Schwung zu holen, falls der Druck in der Schule zu groß wird. Raucht der Kopf mal zwischen Mathe und Geschichte, kann ein flockiges Jazz-Stückchen geradezu beflügeln und den Kopf wieder frei machen.

Angenommen, es ist wunderbare­s Wetter zum Schlittenf­ahren: Raten Sie Ihren Schülern, trotzdem zu üben oder rauszugehe­n?

Ich bin der absolute Outdoor-Freak. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht draußen bin und in dieser schönen Winterzeit kann man sogar bei uns auf dem Heuberg noch abends bei Flutlicht Skifahren und Loipen. Ich rate jedem, rauszugehe­n, und das nicht nur bei schönem Wetter. Ohne frische Luft und Sonne gibt's auch keine gute Laune ... und nach dem Schlitteln ist vor dem Abendessen auch noch Zeit für ein flottes Winterlied­chen.

 ?? FOTO: LS ?? Stefanie Jansen
FOTO: LS Stefanie Jansen

Newspapers in German

Newspapers from Germany