Warnstreik führt zu Ausfällen im Busverkehr
- Wer Bus fährt, muss am Donnerstag damit rechnen, dass nicht alles nach Plan läuft: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat einen Warnstreik angekündigt. In Tuttlingen trifft es das Busunternehmen Klink. Es wird aber einen Notfahrplan geben.
Schon am Dienstag wurde in Heidenheim gestreikt, für Mittwoch und Donnerstag will Verdi die Warnstreiks in weitere Städte ausdehnen. Grund sind die laufenden Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert für das private Omnibusgewerbe 5,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr und eine Angleichung an den Vertrag des kommunalen Nahverkehrs. Der Arbeitgeberverband, der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO), hatte zuletzt 5,8 Prozent mehr bei einer Laufzeit von drei Jahren geboten.
Laut Verdi sind von den Verhandlungen rund 9000 Beschäftigte privater Busunternehmen betroffen. In Tuttlingen sind es 45 Fahrer bei Stadtbus Klink. Zwar gibt es auch andere Busunternehmen in Tuttlingen, diese seien aber nicht im Arbeitgeberverband organisiert, sagt Rolf Schützinger, Rechtssekretär bei Verdi in Konstanz, der auch den Bereich Tuttlingen betreut.
Am Donnerstag soll der Warnstreik bereits um 4.30 Uhr beginnen und dauert den ganzen Tag. „Wir wollen die Fahrer der Frühschicht am Werkstor abholen“, sagt Schützinger. „Unser Ziel ist es, dass kein Bus rausfährt.“Viele Busfahrer hätten signalisiert, am Streik teilzunehmen. Gemeinsam mit ihnen will Schützinger zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) in der Stadtmitte marschieren. Ab 7.30 Uhr werden die Streikenden den Vormittag über vor Ort sein und informieren.
Die Firma Klink hat einen Notfahrplan auf der Internetseite veröffentlicht. „Wir wollen den Tuttlinger Stadtverkehr aufrecht erhalten“, sagt Klink-Betriebsleiter Frank Seeger. Der Überlandverkehr werde wegen der doch geringeren Nachfrage weitgehend eingestellt. „Ich bin guter Dinge, dass wir den Notfahrplan hinkriegen“, sagt Seeger. Von den 45 Fahrern hätten sich 32 für den Streik entschieden. Neun Fahrer wollen arbeiten. „Für den Notfahrplan ist es sinnvoll, elf Fahrer zu haben. Vier Fahrer sind noch unentschieden. Notfalls übernehme ich eine Schicht“, erklärt der Betriebsleiter.
Dass andere Busunternehmen aushelfen, sei kaum vorstellbar. „Wir haben massiven Personalmangel in der Branche“, sagt Seeger.