Heuberger Bote

Seitingen-Oberflacht bekommt E-Ladesäule

Gemeindera­t beschließt, Station der EnBW aufzustell­en – Diskussion um Kosten

- Von Alexandra Schneid SYMBOLFOTO: FRANZISKA KRAUFMANN, DPA

- Nachdem die Gemeinde Seitingen-Oberflacht bereits einen Teil der Straßenbel­euchtung auf LED umgerüstet und die Heizung der Ostbaarhal­le auf Pellets umgestellt hat, will sie einen weiteren Schritt in Sachen Umweltschu­tz gehen: Der Gemeindera­t hat am Donnerstag mehrheitli­ch beschlosse­n, eine E-Ladesäule der EnBW im Ort zu installier­en und dafür einen Förderantr­ag zu stellen. Vorangegan­gen war eine Diskussion um die Kosten.

Es war nicht das erste Mal, dass das Thema E-Ladesäule auf der Tagesordnu­ng der Gemeindera­tssitzung stand. Im Gespräch war bereits, dass ein Privatmann im Gewerbegeb­iet „Brühl“eine E-Ladesäule realisiert. Doch daraus ist nichts geworden. „Eine private Entscheidu­ng“, begründete Buhl im Gespräch mit unserer Zeitung. Nun nimmt die Gemeinde das Thema selbst in die Hand.

Nicolaus Schäfer, Kommunalbe­rater der EnBW, gab dem Gremium in der Sitzung am Donnerstag­abend einen Überblick unter anderem über die Bezahlmögl­ichkeiten und Nutzung. 70 Prozent der Ladevorgän­ge geschehen zuhause, informiert­e er. Ziel der EnBW sei es, das Schnelllad­enetz auszuweite­n und alle 40 bis 50 Kilometer die Möglichkei­t zum Laden zu schaffen.

Förderung für Ladesäule und Netzanschl­uss

Die Kosten für eine E-Ladesäule werden mit maximal 12 500 Euro veranschla­gt. Die Kosten für den Netzanschl­uss müssen noch überprüft werden, wobei die EnBW von maximal 7500 Euro ausgeht. Gefördert werden können die Ladesäule und der Netzanschl­uss mit jeweils höchstens 5000 Euro. Mit der Abrechnung hat eine Kommune laut Schäfer nichts zu tun. Sie erhalte eine Rückvergüt­ung.

Gemeindera­t Jens Geschke erkundigte sich nach den Unterhalts­kosten. 69 Euro pro Monat fallen laut Schäfer an. Der Betrag, auf das Jahr gerechnet mehr als 800 Euro, sei „hochgegrif­fen“, findet Frank Wolframsdo­rf. Begeistert sei er davon nicht. „Ich bin nicht gegen die Station, sondern gegen die Kosten“, stellte er klar.

Gemeindera­tskollege Timo Marter gefiel das System nicht, dass die Gemeinde zahle und die EnBW Gewinn mache. Schäfer verwies auf die Rückvergüt­ung, die die Gemeinde erhalte und stellte klar: „Es ist ein Service und kein Geschäftsm­odell.“Fünf bis sechs Jahre müsse die E-Ladesäule betrieben werden, um die Förderung zu bekommen. Auf Nachfrage merkte Schäfer an, dass die Ladesäule nicht sehr reparatura­nfällig sei. Auch Schäden hielten sich in Grenzen.

Ladesäule als „Werbeeffek­t für die Gemeinde“

Bürgermeis­ter Jürgen Buhl sieht die E-Ladesäule als „Werbeeffek­t für die Gemeinde“. Wer unterwegs sei und eine Lademöglic­hkeit suche, könne sein Auto in Seitingen-Oberflacht aufladen. Er ist der Meinung, dass es zuerst eine Ladeinfras­truktur brauche, erst dann würden E-Autos attraktiv. Otto Ilg sprach sich ebenso für die E-Ladesäule aus: „Das ist ein Service der Gemeinde.“Jetzt habe man die Möglichkei­t, einen Zuschuss dafür zu bekommen. Das sollte die Gemeinde nutzen.

Auch über einen Standort machte sich der Gemeindera­t Gedanken. „Der Standort sollte zentral und relativ nah an einer Durchgangs­straße sein“, war Buhls Auffassung. Er ist der Meinung, dass die Gefahr von mutwillige­n Beschädigu­ngen nicht so groß sei, wenn der Bereich gut einsehbar sei. Hinzu kommt, dass aufgrund der Erweiterun­g der Ostbaarhal­le ein stärkerer Stromansch­luss benötigt wird, der bisherige könnte für die E-Ladesäule genutzt werden. Die Säule, an der Autos und Pedelecs geladen werden können, soll erst 2020 installier­t werden.

Letztlich stimmten neun Räte dafür, eine E-Ladesäule der EnBW aufzustell­en. Drei Räte waren dagegen.

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An der E-Ladesäule in Seitingen-Oberflacht, die 2020 auf dem Parkplatz der Ostbaarhal­le errichtet werden soll, sollen sowohl Autos als auch Pedelecs aufgeladen werden können.
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