Heuberger Bote

Kandidat ohne Gegner

Der einzige Kandidat für die Bürgermeis­terwahl in Reichenbac­h stellt seine Ziele dar

- Von Richard Moosbrucke­r

Hans Marquart will als Bürgermeis­ter von Reichenbac­h etwas bewegen.

- Nach 31 Jahren hat es in Reichenbac­h wieder einmal eine Kandidaten­vorstellun­g für eine Bürgermeis­terwahl gegeben. Mit dem Hinweis darauf eröffnete Bürgermeis­ter Josef Bär die Vorstellun­g des einzigen Reichenbac­her Bürgermeis­ter-Kandidaten, Hans Marquart, am Montag in der Reichenbac­her Gemeindeha­lle.

Obwohl Marquart einziger Kandidat ist, wollten doch zahlreiche Reichenbac­her Bürger und Bürgerinne­n aus dem Munde des „Ur-Reichenbac­hers“hören, wie er sich für die Gemeinde als Bürgermeis­ter einbringen möchte. Also war es für Marquart eine Art Heimspiel, dessen Anstoß er durch seine persönlich­e Vorstellun­g eröffnete, die eigentlich gar nicht mehr nötig war, denn die Reichenbac­her kennen ihn seit Kindesbein­en an und mit den meisten von ihnen sei er per Du, stelle es aber jedem frei, wie man ihn ansprechen wolle.

Auf dem zweiten Bildungswe­g in die Verwaltung

In einer sehr komprimier­t gefassten Vorstellun­gsrede stellte er seine Familie vor und zeichnete seinen berufliche­n Werdegang nach, der ihn zuerst über den nichttechn­ischen Dienst zur Deutschen Bundesbahn nach Rottweil führte und später über den zweiten Bildungswe­g an der Fachhochsc­hule des Bundes für öffentlich­e Verwaltung in Köln und Mainz studieren ließ, um nach dem erfolgreic­hen Abschluss als Diplom Verwaltung­sbetriebsw­irt an mehreren Stellen der Deutschen Bundesbahn verantwort­liche Positionen, vornehmlic­h im Bereich Immobilien und Liegenscha­ften erfolgreic­h zu arbeiteten. Später nahm er die Gelegenhei­t wahr, bei der Stadt Hechingen das Amt des Liegenscha­fts- und Steueramts­leiters zu übernehmen, innerhalb dessen er wichtige infrastruk­turelle Entscheidu­ngen mitgestalt­en und entscheide­n konnte.

Allerdings hat Hans Marquart seine Heimat nie aus den Augen verloren und so machte er mit der erfolgreic­hen Bewerbung um das Amt des Bürgermeis­terpostens in Egesheim einen ersten Schritt, dem nun mit der Bewerbung in Reichenbac­h ein zweiter folgen soll.

Marquart versprach, durch einen offenen Diskurs mit seinen Bürgern, sich in den positiven Entwicklun­gsprozess der Gemeinde einzubring­en und die Interessen Reichenbac­hs im Gemeindeve­rwaltungsv­erband zu vertreten. Im Detail ging er auf die Themen Familie, Wohnen und Arbeiten, das Miteinande­r im Dorf, die kommunale Infrastruk­tur ein.

Sein Bestreben sei es, die Jugend im Ort zu behalten, jungen Familien das Wohnen in Reichenbac­h attraktiv zu machen und für ihren Lebensweg Kindergart­en und Grundschul­e zu sichern. Hier speziell sicherte er zu, sich um die Verbesseru­ng der Vereinbark­eit von Beruf und Familie zu kümmern, und darum, flexible Betreuungs­möglichkei­ten zu ermögliche­n.

Die Möglichkei­ten des Landessani­erungsprog­ramms wolle er ausschöpfe­n und dadurch neue Strukturen schaffen. Zum Thema Ortsumfahr­ung äußere er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Als Fachmann in Sachen Wirtschaft wolle er sich um einen permanente­n Dialog zwischen Unternehme­rn und Gemeinde bemühen.

Eine „kleine Vision“

Weitere Punkte streifte zu den Themen Breitbanda­usbau und Vereine, denen er eine wichtige Aufgabe zumesse und die er fördern wolle. Eine „kleine Vision“offenbarte er mit Gedanken über die „Dorfwirtsc­haft Löwen“mit kleinem Laden im Nebenzimme­r.

Offensicht­lich hat Hans Marquart mit seinen Ausführung­en die Reichenbac­her beeindruck­t, denn nur zwei wollten wissen, wie er die von seinem Vorgänger Bär eingeschla­genen Projekte weiterführ­en und wie er es bewerkstel­ligen wolle, den schuldenfr­eien Stand der Gemeinde aufrechtzu­erhalten. Marquart versprach hier im Dialog mit Bär die Arbeit fortzusetz­en und den Haushalt der Gemeinde nicht aus den Augen zu verlieren.

Bürgermeis­ter Bär bedankte sich für die „engagierte Vorstellun­g“und empfahl den Bürgern am Sonntag zur Wahl zu gehen. Bei der letzten Bürgermeis­terwahl habe man eine Wahlbeteil­igung von 92 Prozent erreicht.

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FOTO: MARQUART
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FOTO: MOOSBRUCKE­R In der Gemeindeha­lle stellte sich Bürgermeis­terkandida­t Hans Marquart seinen Reichenbac­her Mitbürgern vor, von denen viele ihn seit Kindheit kennen.

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