Kandidat ohne Gegner
Der einzige Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Reichenbach stellt seine Ziele dar
Hans Marquart will als Bürgermeister von Reichenbach etwas bewegen.
- Nach 31 Jahren hat es in Reichenbach wieder einmal eine Kandidatenvorstellung für eine Bürgermeisterwahl gegeben. Mit dem Hinweis darauf eröffnete Bürgermeister Josef Bär die Vorstellung des einzigen Reichenbacher Bürgermeister-Kandidaten, Hans Marquart, am Montag in der Reichenbacher Gemeindehalle.
Obwohl Marquart einziger Kandidat ist, wollten doch zahlreiche Reichenbacher Bürger und Bürgerinnen aus dem Munde des „Ur-Reichenbachers“hören, wie er sich für die Gemeinde als Bürgermeister einbringen möchte. Also war es für Marquart eine Art Heimspiel, dessen Anstoß er durch seine persönliche Vorstellung eröffnete, die eigentlich gar nicht mehr nötig war, denn die Reichenbacher kennen ihn seit Kindesbeinen an und mit den meisten von ihnen sei er per Du, stelle es aber jedem frei, wie man ihn ansprechen wolle.
Auf dem zweiten Bildungsweg in die Verwaltung
In einer sehr komprimiert gefassten Vorstellungsrede stellte er seine Familie vor und zeichnete seinen beruflichen Werdegang nach, der ihn zuerst über den nichttechnischen Dienst zur Deutschen Bundesbahn nach Rottweil führte und später über den zweiten Bildungsweg an der Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Köln und Mainz studieren ließ, um nach dem erfolgreichen Abschluss als Diplom Verwaltungsbetriebswirt an mehreren Stellen der Deutschen Bundesbahn verantwortliche Positionen, vornehmlich im Bereich Immobilien und Liegenschaften erfolgreich zu arbeiteten. Später nahm er die Gelegenheit wahr, bei der Stadt Hechingen das Amt des Liegenschafts- und Steueramtsleiters zu übernehmen, innerhalb dessen er wichtige infrastrukturelle Entscheidungen mitgestalten und entscheiden konnte.
Allerdings hat Hans Marquart seine Heimat nie aus den Augen verloren und so machte er mit der erfolgreichen Bewerbung um das Amt des Bürgermeisterpostens in Egesheim einen ersten Schritt, dem nun mit der Bewerbung in Reichenbach ein zweiter folgen soll.
Marquart versprach, durch einen offenen Diskurs mit seinen Bürgern, sich in den positiven Entwicklungsprozess der Gemeinde einzubringen und die Interessen Reichenbachs im Gemeindeverwaltungsverband zu vertreten. Im Detail ging er auf die Themen Familie, Wohnen und Arbeiten, das Miteinander im Dorf, die kommunale Infrastruktur ein.
Sein Bestreben sei es, die Jugend im Ort zu behalten, jungen Familien das Wohnen in Reichenbach attraktiv zu machen und für ihren Lebensweg Kindergarten und Grundschule zu sichern. Hier speziell sicherte er zu, sich um die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu kümmern, und darum, flexible Betreuungsmöglichkeiten zu ermöglichen.
Die Möglichkeiten des Landessanierungsprogramms wolle er ausschöpfen und dadurch neue Strukturen schaffen. Zum Thema Ortsumfahrung äußere er sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Als Fachmann in Sachen Wirtschaft wolle er sich um einen permanenten Dialog zwischen Unternehmern und Gemeinde bemühen.
Eine „kleine Vision“
Weitere Punkte streifte zu den Themen Breitbandausbau und Vereine, denen er eine wichtige Aufgabe zumesse und die er fördern wolle. Eine „kleine Vision“offenbarte er mit Gedanken über die „Dorfwirtschaft Löwen“mit kleinem Laden im Nebenzimmer.
Offensichtlich hat Hans Marquart mit seinen Ausführungen die Reichenbacher beeindruckt, denn nur zwei wollten wissen, wie er die von seinem Vorgänger Bär eingeschlagenen Projekte weiterführen und wie er es bewerkstelligen wolle, den schuldenfreien Stand der Gemeinde aufrechtzuerhalten. Marquart versprach hier im Dialog mit Bär die Arbeit fortzusetzen und den Haushalt der Gemeinde nicht aus den Augen zu verlieren.
Bürgermeister Bär bedankte sich für die „engagierte Vorstellung“und empfahl den Bürgern am Sonntag zur Wahl zu gehen. Bei der letzten Bürgermeisterwahl habe man eine Wahlbeteiligung von 92 Prozent erreicht.