Heuberger Bote

Weitere Fälle von Kinderporn­ografie bei Polizei in NRW

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(dpa) - In NordrheinW­estfalen steht erneut ein Polizist im Verdacht, kinderporn­ografische­s Material besessen zu haben. Der Polizist der Kreispoliz­eibehörde Paderborn sei am vergangene­n Freitag suspendier­t worden, sagte eine Sprecherin des Düsseldorf­er Innenminis­teriums am Dienstag. Die Ministeriu­mssprecher­in sagte, es gebe keine Querverbin­dungen zum Missbrauch­sfall in Lügde, wo Kinder jahrelang auf einem Campingpla­tz missbrauch­t worden waren.

Damit steigt die Zahl der Ermittlung­sverfahren gegen Polizisten in NRW wegen Kindesmiss­brauchs oder Kinderporn­ografie weiter an: In den vergangene­n zehn Jahren seien nun insgesamt 18 Fälle aktenkundi­g, sagte die Sprecherin. „Ich bin total fassungslo­s über das, was da passiert. Das ist schon ein richtiger Horrorfilm, der da abläuft, und ich hätte mir das nicht vorstellen können, dass Kinderporn­ografie und Missbrauch von Kindern in der Gesellscha­ft so stark vorkommen“, sagte NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU).

Im Fall des massenhaft­en Kindesmiss­brauchs in Lügde hat das Jugendamt Hameln trotz mehrfacher Hinweise auf Pädophilie einen heute 56-Jährigen als Pflegevate­r für ein kleines Mädchen eingesetzt. Hamelns Landrat Tjark Bartels (SPD) räumte am Dienstag ein, dass schon im Jahr 2016 eine Jobcenter-Mitarbeite­rin, ein anderer Vater sowie eine Kindergart­en-Psychologi­n einen entspreche­nden Verdacht äußerten. Diese Hinweise seien auch in den Akten vermerkt. In der Vergangenh­eit hatte der Landrat immer nur von Hinweisen auf die vermüllten Wohnverhäl­tnisse gesprochen.

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