Briefporto könnte auf 90 Cent steigen
(dpa) - Postkunden müssen für das Briefporto ab Juli tiefer in die Tasche greifen. Die Bundesnetzagentur schlug am Donnerstag in Bonn vor, dass der Preiserhöhungsspielraum 10,6 Prozent betragen soll. Damit ist gemeint, dass die Gesamtmenge aller Einzelsendungen der verschiedenen Briefarten sich entsprechend verteuern kann. Das Porto für einen Standardbrief könnte aber noch stärker steigen – Branchenkreisen zufolge ist eine Anhebung von aktuell 70 Cent auf bis zu 90 Cent möglich. Dann würde sich das Porto für andere Arten – ob MaxiBrief, Kompaktbrief oder Postkarte – gar nicht oder kaum verteuern.
Die genauen Portobeträge sind noch unklar. Im Mai will die Netzagentur endgültig über den Erhöhungsrahmen entscheiden, danach legt die Post die Preise fest. Die gelten dann ab dem 1. Juli. Die letzte Anhebung war 2016, damals verteuerte sich ein Standardbrief von 62 auf 70 Cent. Diesmal könnte es steiler nach oben gehen.
In den vergangenen Jahren hatten sich immer mehr Menschen bei der Bundesnetzagentur über Qualitätsmängel beim Postdienst beschwert, etwa wegen verspäteter Zustellung. Dies im Hinterkopf, sagte Behördenchef Jochen Homann am Donnerstag in Richtung des Bonner Konzerns: „Es liegt auch im Interesse der Post, jetzt für Verbesserungen bei der Qualität der Zustellung zu sorgen.“
Die Entgeltanhebung betrifft zunächst nur Briefe von Verbrauchern, also Einzelsendungen. Für große Firmenkunden wird es ab 2020 teurer: Sie bekommen satte Rabatte.