Faszination Taizé: „Man muss es selber erleben“
Zu Ostern steht auf dem Hügel von Taizé ein Jubiläum an: Am Ostersonntag vor 70 Jahren legten die ersten sieben Brüder ihre Gelübde für ein lebenslanges Engagement ab. Und noch immer zieht es Tausende Menschen jedes Jahr zu der Gemeinschaft. Niklas Weber (Foto: privat) ist einer von ihnen; seit über zehn Jahren besucht er die christliche Gemeinschaft im Burgund. Der 27-jährige Tuttlinger engagiert sich in der Seelsorgeeinheit Tuttlingen und begleitet junge Menschen, die vor der Firmung stehen, nach Taizé. Daniel Drescher sprach mit ihm über sein Engagement.
Herr Weber, was zieht Sie immer wieder nach Taizé?
Mittlerweile geht es mir darum, den jungen Firmlingen die Möglichkeit zu geben, dieselben Erfahrungen zu machen, die ich dort gemacht habe. Im Rahmen der Firmvorbereitung gibt es die Möglichkeit, für fünf Tage nach Taizé zu fahren. Seit meiner Firmung bin ich immer wieder mitgefahren, seit zwei Jahren nun als Organisator.
Was ist für Sie das Besondere daran?
Das Miteinander und Untereinander der verschiedenen Jugendlichen aus ganz Europa. Es ist eine unbeschreibliche Atmosphäre, wenn in den Stillephasen der Gottesdienste alle komplett ruhig sind. Auch die einfachen Lieder mit ihren ständigen Wiederholungen, die man auf dem Boden sitzend singt, haben eine beeindruckende Wirkung.
Wer noch nie in Taizé war: Warum würden Sie jemandem empfehlen, dorthin zu gehen?
Weil es anders sein wird als alles, was er bisher mit der Kirche erlebt hat.
Können Sie die Faszination in einem Wort ausdrücken?
Mir fällt keines ein, das es annähernd beschreibt. Man muss es selber erleben. Es ist einfach ein gewisses Gefühl, das man dort hat, sobald man aus dem Bus aussteigt und den Fuß dort auf den Boden setzt.