Heuberger Bote

Alina rennt

Die Athletin von der Schwäbisch­en Alb über ihre Prominenz, Magersucht im Sport und die Liebe zum Laufen

- Von Andrea Pauly

Alina Reh rennt. Und sie rennt schnell und weit. Die 21-Jährige aus Laichingen ist so schnell, dass sie an der europäisch­en Spitze mitläuft – Olympia 2020 hat sie fest im Blick. Die Spitzenläu­ferin liebt ihren Sport, sie steht hinter ihrer Entscheidu­ng. Oft ist der Lauf durch den Wald bei Laichingen nicht nur Training, sondern holt sie runter, entspannt sie sogar.

Im Podcast „Sag’s Pauly“, einem aufgezeich­neten Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“, erzählt Alina Reh eine Stunde lang von ihrem Leben als Leistungss­portlerin, von ihrem Alltag und davon, wie ihre Liebe zum Laufen angefangen hat.

In den vergangene­n Jahren hat die Athletin des SSV Ulm große Erfolge gefeiert:

Bei den deutschen Hallenmeis­terschafte­n über 3000 Meter holte sie mit 8:43,72 Minuten die Silbermeda­ille.

Bei der Hallen-EM in Glasgow war sie mit einer Zeit von 8:39,45 Minuten auf der gleichen Distanz noch schneller, wurde Vierte und lief ihre persönlich­e Bestzeit.

Bei der EM in Berlin wurde sie über zehn Kilometer in 32:28,48 Minuten ebenfalls Vierte.

Noch schneller war sie beim Straßenlau­f in Berlin, wo sie in 31:23 Minuten die zweitschne­llste Zeit einer Deutschen jemals lief.

Ihren ersten Halbmarath­onWettkamp­f beendete sie in 69:30 Minuten.

Mit jedem dieser Erfolge stieg auch die Popularitä­t der Sportlerin. Mittlerwei­le hat sie Accounts auf Facebook und Instagram, was nicht nur für ihre Fans und Unterstütz­er, sondern auch für ihre Sponsoren wichtig ist. Sie wird immer öfter erkannt, etwa wenn sie in Ulm an der Donau entlangläu­ft.

Im Podcast erzählt sie, dass sie sich über die Unterstütz­ung ihrer Fans freut, doch dass es auch unangenehm­e Ausnahmen gibt. So sei es schon vorgekomme­n, dass fremde Leute einfach ihre Autotür öffneten und sie ansprachen. „Dann ist für mich eine Grenze überschrit­ten.“Unangenehm­e Situatione­n entstehen für die junge Frau auch, wenn „Männer höheren Alters“ihr zu nahe kommen.

In dem Gespräch geht es auch um ein anderes Problem im Leistungss­port: Magersucht. Alina Reh berichtet, dass die Athletinne­n immer dünner werden. „Wenn man die Läuferinne­n anschaut, die ein paar Jahre älter sind als ich, da war das noch nicht so extrem das Thema.“Jüngere Mädchen sähen oft schon „nicht mehr gesund“aus.

Sie übt Kritik: „So richtig was getan wird nicht vom Verband, das find' ich echt schade.“

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FOTO: IMAGO-IMAGES Alina Reh vom SSV Ulm 1846 bei der EM 2018 in Berlin.

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