Alina rennt
Die Athletin von der Schwäbischen Alb über ihre Prominenz, Magersucht im Sport und die Liebe zum Laufen
Alina Reh rennt. Und sie rennt schnell und weit. Die 21-Jährige aus Laichingen ist so schnell, dass sie an der europäischen Spitze mitläuft – Olympia 2020 hat sie fest im Blick. Die Spitzenläuferin liebt ihren Sport, sie steht hinter ihrer Entscheidung. Oft ist der Lauf durch den Wald bei Laichingen nicht nur Training, sondern holt sie runter, entspannt sie sogar.
Im Podcast „Sag’s Pauly“, einem aufgezeichneten Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, erzählt Alina Reh eine Stunde lang von ihrem Leben als Leistungssportlerin, von ihrem Alltag und davon, wie ihre Liebe zum Laufen angefangen hat.
In den vergangenen Jahren hat die Athletin des SSV Ulm große Erfolge gefeiert:
Bei den deutschen Hallenmeisterschaften über 3000 Meter holte sie mit 8:43,72 Minuten die Silbermedaille.
Bei der Hallen-EM in Glasgow war sie mit einer Zeit von 8:39,45 Minuten auf der gleichen Distanz noch schneller, wurde Vierte und lief ihre persönliche Bestzeit.
Bei der EM in Berlin wurde sie über zehn Kilometer in 32:28,48 Minuten ebenfalls Vierte.
Noch schneller war sie beim Straßenlauf in Berlin, wo sie in 31:23 Minuten die zweitschnellste Zeit einer Deutschen jemals lief.
Ihren ersten HalbmarathonWettkampf beendete sie in 69:30 Minuten.
Mit jedem dieser Erfolge stieg auch die Popularität der Sportlerin. Mittlerweile hat sie Accounts auf Facebook und Instagram, was nicht nur für ihre Fans und Unterstützer, sondern auch für ihre Sponsoren wichtig ist. Sie wird immer öfter erkannt, etwa wenn sie in Ulm an der Donau entlangläuft.
Im Podcast erzählt sie, dass sie sich über die Unterstützung ihrer Fans freut, doch dass es auch unangenehme Ausnahmen gibt. So sei es schon vorgekommen, dass fremde Leute einfach ihre Autotür öffneten und sie ansprachen. „Dann ist für mich eine Grenze überschritten.“Unangenehme Situationen entstehen für die junge Frau auch, wenn „Männer höheren Alters“ihr zu nahe kommen.
In dem Gespräch geht es auch um ein anderes Problem im Leistungssport: Magersucht. Alina Reh berichtet, dass die Athletinnen immer dünner werden. „Wenn man die Läuferinnen anschaut, die ein paar Jahre älter sind als ich, da war das noch nicht so extrem das Thema.“Jüngere Mädchen sähen oft schon „nicht mehr gesund“aus.
Sie übt Kritik: „So richtig was getan wird nicht vom Verband, das find' ich echt schade.“