Heuberger Bote

Besinnlich­e Lieder und Texte zur Karwoche

Natasha und Andreas Hausammann musizieren in der Mauritius-Kirche

- Von Herlinde Groß

ALDINGEN - Anlässlich der Karwoche haben die Sängerin Natasha Hausammann und ihr Ehemann Andreas in der evangelisc­hen Mauritius-Kirche in Aldingen ein Konzert unter dem Motto „Es tagt“gegeben.

„Nach dem feierliche­n Einzug Jesu in Jerusalem am Sonntag mit den folgenden traurigen Kartagen erstrahlt am Ostermorge­n ein helles Licht, denn: Es tagt.“So wurden Besucher von Pfarrer Ulrich Dewitz in der fast vollen Kirche begrüßt. Mit ihrer weichen schönen Stimme verzaubert­e die Sängerin Natasha Hausammann bereits beim ersten Lied die Besucher. Ein Übriges taten die Liedtexte zusammen mit dem gesprochen­en Wort.

Während Natasha Hausammann die Texte schreibt, komponiert Ehemann Andreas die Melodien. Mucksmäusc­henstill war es in der Kirche, und die Zuhörer hingen förmlich an den Lippen der Sängerin.

Seit 20 Jahren beschäftig­t sich das Ehepaar Hausammann als Kirchenmus­iker von St. Gallen/ Schweiz mit zeitgenöss­ischer Kirchenmus­ik. Sie versuchen mit ihren eigenen Liedern das zur Sprache zu bringen, was die Menschen im christlich­en Glauben trägt, tröstet, ermutigt, aber auch womit sie ringen, was ihnen schwer fällt. Und das möchten sie mit den Besuchern teilen, auf dass das eine oder andere auch sie ermutigt und ihrem Ringen Raum gibt.

Lieder zwischen Nicht-mehr und Noch-nicht

„Wir haben Ihnen Lieder unseres aktuellen Albums ,Es tagt, mitgebrach­t“, sagte Natasha Hausammann, „und dazwischen Lieder zwischen Nicht-mehr und Noch-nicht, oder wie es Dietrich Bonhoeffer ausdrückt: ,Die Nacht ist noch nicht vorüber, aber es tagt schon.’“Dieses Dazwischen heiße übrigens Ahnen, einen neuen Tag aufgehen Sehen. Es heiße Hoffnung haben dürfen, weil Dinge wieder in Bewegung kommen. Dieses Dazwischen ist manchmal unangenehm, was Warten und Geduld erfordert, weil noch nicht alles sichtbar ist.

Obwohl kein Passionsko­nzert im expliziten Sinne war, kamen die Palmsonnta­gshoffnung, die Karfreitag­sschwere mit dem Kreuz und am Schluss die Oster-Tageshelle zum Erklingen.

Mit dem Lied „Dein Erbarmen“führten die Interprete­n die Besucher zu einem Kernpunkt hin, zu dem Dorothee Sölle sagt: Am Ende der Suche und der Frage nach Gott, stehe keine Antwort, sondern eine Umarmung, das man Gottes Erbarmen nennt. Nach Hans Dieter Hüsch „lehrt es mich, den zu umarmen, dessen Tage ebenfalls gezählt sind. Es fordert mich auch auf, meine Stimme zu erheben, mich einzubring­en, wo ich Ungerechti­gkeit wahrnehme“, zitierte die Künstlerin in ihrer Moderation.

Nicht nur für erfahrene Kirchgänge­r: „Nur in Jesu Namen“

Bei „Nur in Jesu Namen“konnte der erfahrene Kirchgänge­r vielleicht die eine oder andere Zeile aus dem Kirchenges­angbuch wiederentd­ecken. Den Text des Liedes schrieb Natasha Hausammann aus Gerhard Tersteegen­s „Jesus-Lieder“aus dem 18. Jahrhunder­t zusammen. In „Seit langem schon“nach einem alten Spiritual widmet sie sich dem Blick, wo die Seele in einem besonders geschützte­n Raum gestellt ist.

So setzt Natasha Hausammann viele tiefgläubi­ge Texte um und verwandelt sie zu ihren Liedern. Selbst die „Morgensonn­e“von Joachim Ringelnatz fand Eingang in das Lied „Das Leben ist, was ist“.

Mit „Wir gehen weiter, wenn auch nicht unbeschwer­t, doch ohne Last“, setzten die beiden Musiker einen markanten Schlusspun­kt unter das meditative Konzert. Der stürmische Applaus der Besucher forderte mit dem Abendlied „Christus lebt“eine Zugabe.

„Wir gehen weiter, wenn auch nicht unbeschwer­t, doch ohne Last“

aus dem Konzert von Natasha Hausammann

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FOTO: ALOIS GROSS Andreas und Natasha Hausammann haben bei ihrem Konzert „Es tagt“in der Evangelisc­hen Kirche in Aldingen ihr Publikum zum Nachdenken gebracht.
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