„Überdenken Sie Ihren Kurs, Herr Spahn“
Zum Artikel „Spahn äußert Verständnis für wütende Pflegekräfte“im Gränzbote am 28. März haben wir einen Leserbrief bekommen.
„Sehr geehrter Herr Spahn, die Aussage „wütende Pflegekräfte“macht uns doch tatsächlich wütend, denn wir sind nicht wütend, sondern an unserer absoluten Belastungsgrenze und das als Auszubildende, die kurz vor ihrer Prüfung zur examinierten Fachkraft stehen.
Der Beruf wird nur dann attraktiver, wenn auch Sie selbst etwas für ein gutes Image tun. Ständige negative Presse verstärkt das Problem des Notstands umso mehr. Überdenken Sie Ihren Kurs nochmal neu und heben Sie das Gute in der Pflege hervor, um so das Interesse zu wecken und neue Kräfte zu gewinnen. Zu Ihrer Aussage, dass Sie für mehr Geld, mehr Stellen und für mehr Pflegekräfte sorgen, können wir nur den Kopf schütteln. In Baden-Württemberg ist davon nichts zu spüren, da auch nicht seit Monaten, sondern schon seit Jahren der Bedarf besteht. Der demografische Wandel war abzusehen.
Vorschlag an den Bundesgesundheitsminister
Unser Vorschlag an Sie, führen Sie ein vierwöchiges Praktikum durch, auf einer Station, auf der es richtig brennt, um so einen richtigen Eindruck zu bekommen und mitzuerleben, wo Bedarf besteht, was verbessert werden müsste und wo Sie ansetzen sollten. Wenn das Wörtchen „Wut“zutreffend ist, dann weil die Politik Mitarbeiter und Rahmenbedingungen vernachlässigt hat. Denn nur angemessene Rahmenbedingungen schaffen Voraussetzung für eine gute menschenfreundliche Pflegequalität.
Unser Herz und unsere Kompetenz gehört den zu Pflegenden. Wir wollten uns nicht nur für uns selbst engagieren, sondern auch für die zu pflegenden Menschen, damit diese ein verdientermaßen lebenswertes Leben haben.“
Die Auszubildenden des K 30 der Altenpflegeschule Geisingen