Heuberger Bote

Riesentisc­h und bunte Kugeln

Dominante Briten, chancenlos­e Deutsche – Fakten zum Start der Snooker-WM

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(dpa) - Die einen finden es langweilig und schwer verständli­ch. Andere sind fasziniert vom Gentlemen Game und schauen stundenlan­g. Am Samstag beginnt die bis zum bis 6. Mai dauernde SnookerWM in Sheffield. Was ist das für ein Sport? Warum sind die Deutschen so chancenlos? Und wer sind die Favoriten im Crucible Theatre? Die wichtigste­n Antworten:

Was ist der Unterschie­d zwischen Snooker und Poolbillar­d?

Snooker ist eine komplexere Variante des Billards, bei der 15 rote und sechs andersfarb­ige Bälle in einer festgelegt­en Reihenfolg­e versenkt werden müssen. Während rote Bälle nur einen Punkt bringen, haben die farbigen Bälle höhere Werte – mit sieben Punkten ist der schwarze Ball der wertvollst­e. Solange rote Bälle auf dem Tisch liegen, muss wechselwei­se Rot-Farbe-Rot-Farbe gelocht werden. Es gibt auch je einen gelben (2 Punkte), grünen (3), braunen (4), blauen (5) und pinkfarben­en (6) Ball. In einer Aufnahme (Break) sind maximal 147 Punkte möglich – die Traumzahl für jeden Snooker-Profi.

Woher kommt der Name Snooker und was bedeutet der Begriff ?

Wenn ein Spieler den nächsten Ball, den er gemäß der Regeln anspielen muss, nicht direkt treffen kann und zu einem Stoß über die Bande oder einem Bogenball gezwungen wird, wurde er gesnookert. Trifft der Spieler in der Folge diesen Ball nicht, kassiert er Strafpunkt­e. Diese Strafpunkt­e können in umkämpften Phasen spielentsc­heidend sein – den Gegner snookern ist damit eine wichtige taktische Variante.

Wo ist die WM zu sehen?

Bei Eurosport, der auf seinen verschiede­nen Kanälen mehr als 150 Stunden live aus Sheffield überträgt. Die WM gilt als Höhepunkt und Finale einer jeden Saison. 32 Profis dürfen jedes Jahr im April und Mai um den Titel mitspielen, 128 nehmen an der vorherigen Qualifikat­ion teil. Austragung­sort ist seit 1977 das Crucible Theatre im englischen Sheffield. Das bleibt auch mindestens bis zum Jahr 2027 so.

Wer sind die Favoriten?

Vor allem der derzeit beste und bekanntest­e Profi Ronnie „The Rocket“O'Sullivan, der sich mit einer starken Saison erstmals seit 2010 wieder an die Spitze der Weltrangli­ste setzen konnte und dort seinen britischen Landsmann Mark Selby abgelöst hat. Auch Selby, selbst schon dreimal Weltmeiste­r, gilt als Titelkandi­dat. Im weiteren Favoritenk­reis werden auch der walisische Titelverte­idiger Mark Williams, der Australier Neil Robertson und Judd Trump aus England gehandelt.

Warum sind die Deutschen so chancenlos?

Deutsche Spieler haben sich bislang nie für die Endrunde einer Snooker-WM qualifizie­ren können. Auch diesmal waren Lukas Kleckers und Simon Lichtenber­g in der Qualifikat­ion chancenlos. Experte und Kommentato­r Rolf Kalb ordnet ein: „In Sachen Snooker ist Deutschlan­d noch immer ein sehr kleiner Teich. Wer dort ein großer Fisch ist, muss auf dem Profi-Niveau feststelle­n, dass er eigentlich noch immer ein klitzeklei­ner Fisch ist.“Er kritisiert auch die „nicht optimale Unterstütz­ung“der Deutschen Billard Union. Die britischen Profis sieht Kalb aufgrund „der Menge an Spielern und der langen Geschichte“weiter dominant an der Weltspitze.

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FOTO: DPA Ronnie O'Sullivan ist Lichtgesta­lt und Badboy des Sports.

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