Abschied mit Tränen
Tatort: Wo ist nur mein Schatz geblieben? (Mo., ARD, 20.15 Uhr) -
Wer hätte gedacht, wie fürchterlich traumatisiert Stedefreund (Oliver Mommsen) ist? 18 lange Jahre war der Kommissar neben der hölzern agierenden Inga Lürsen (Sabine Postel) die ausgleichende Seele. Und nun, in der letzten „Tatort“-Folge aus Bremen, erfahren die Zuschauer, dass ihr braver Stedefreund dunkelste Geheimnisse hütet. Auch wenn diese Erkenntnis überraschend kommt: Die Bremer Ermittlungen haben sich immer dadurch ausgezeichnet, dass der Fall und nicht die persönlichen Befindlichkeiten für Spannung gesorgt haben – erfreulich anders als beispielsweise bei den irren Dortmundern (Jörg Hartmann und Nora Dalay).
Doch zum Abschluss wird es persönlich. Lürsen spürt, wie ihr Kollege in Bedrängnis gerät, als verdeckte Ermittler des BKA (Robert Hunger-Bühler und Philipp Hochmair) sich in ihren Fall einmischen. Es geht um eine tote junge Frau, Korruption und illegale Geldgeschäfte. Gut, der Fall, den der Bremer Hausregisseur Florian Baxmeyer da inszeniert, ist nicht per se spannend. Ein Mafiaboss mit Kettchen um den Hals und derben Sprüchen auf den Lippen schmiert zwei Beamte – geschenkt. Dramatisch wird es, als klar wird, dass die beiden Gestalten in Stedefreunds Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt haben. Und soviel sei verraten: Der Abschied von Lürsen und Stedefreund verläuft nicht ohne Tränen.