Platzmangel an der Hebel-Schule
(fawa) - Aufgrund der anhaltend starken Nachfrage bekommt die Johann-Peter-HebelSchule, das sonderpädagogische Bildungsund Beratungszentrum des Landkreises, langsam Platzmangel. Darüber hat Landrat Stefan Bär am Mittwoch die Mitglieder des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen des Kreisrats informiert. Aus den Reihen des Ausschusses wurden vor allem die Außenklassen als ein Instrument zur vorübergehenden Entlastung der Situation genannt.
Die Anmeldezahlen an der HebelSchule sind konstant hoch. Für das Jahr 2020 rechnet die Schule mit 117 Schülern, ab 2021 und für die folgenden Jahre sogar mit 118 Kindern. Das bedeute, dass zumindest für die kommenden zehn Jahre mindestens drei Klassenzimmer fehlen würden, heißt es von Seiten der Schule.
Erweiterung auf dem Grundstück nicht möglich
Eine nachhaltige Lösung, so Landrat Bär, gebe es derzeit aber nicht, da eine räumliche Erweiterung auf dem vorhandenen Grundstück nicht möglich sei. Doch sei man mit anderen Schulen im Gespräch, ob diese Klassenzimmer für Außenstellen (nicht weitere Außenklassen) zur Verfügung stellen können. Auch über die personalen Ressourcen müsse man sich Gedanken machen, so der Landrat, zumal Schulleiter Winfried Wössner Ende des Schuljahres in den Ruhestand gehe.
Aus den Reihen des Verwaltungsausschusses wurden die beiden bestehenden Außenklassen als Zwischenlösung genannt. Diese seien „für alle ein Gewinn“, befand etwa Kreisrat Joachim Löffler (CDU) aufgrund der Erfahrung an der Witthoh-Schule in Emmingen-Liptingen. Eine zweite Außenklasse gibt es an der Donauschule Nendingen. Auch wenn die Inklusion vor allem von den Grünen vorangetrieben wurde, habe sie doch „ihre Grenzen“, gab Kreisrat Hans-Martin Schwarz (OGL) zu. Letztlich entscheide der Einzelfall. Auch Clemens Maier (FWV) befürwortete den Gedanken, verstärkt im Landkreis verteilte Außenklassen zu nutzen. Paul Haug (FDP) verwies darauf, dass es Elternwillen sei, wenn diese ihre Kinder lieber an die Hebel-Schule statt „inklusiv“an Regelschulen schicken.
Dass die Inklusion, also die Integration behinderter Schüler in den Regelschulen, im Landkreis Tuttlingen bislang weniger genutzt wird als etwa im Landkreis Konstanz, führten Landrat Bär und Finanzdezernent Diethard Bernhard auf die dezentrale Struktur des Landkreises, das Thema Beförderung und nicht zuletzt auf die gute Arbeit an der Johann-Peter-Hebel-Schule zurück.
Als „Hausaufgabe“nahm der Landrat mit, zusammen mit dem Schulamt das Instrument der Außenklassen – mit entsprechendem pädagogischen Konzept – als Übergangslösung verstärkt zu nutzen; aber auch bald eine tragfähige dauerhafte Lösung für die Hebel-Schule zu erarbeiten.