Heuberger Bote

Männer wachsen nicht auf Bäumen, sonder schwingen von Ast zu Ast

Doris Reichenaue­r und Petra Binder begeistern mit ihrem Sinn für Ironie und Witz die Besucher der Jubiläumsf­eier des MV Wehingen

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(rm) - Mit Doris Reichenaue­r und Petra Binder als „Dui do on desell“haben sich am Samstagabe­nd in der Wehinger Schlossber­ghalle zwei leidgeprüf­te weibliche Wesen über ihren Entschluss, sich von ihren Männern getrennt zu haben, intensivst ausgelasse­n und ihre „wechseljäh­rigen Erfahrunge­n“preisgegeb­en. Eingeladen hatte der Musikverei­n Wehingen anlässlich seines 180-jährigen Bestehens. Über 400 Besucher kamen.

Beide Frauen schildern in markigen Sätzen, wie sie diese schwierige Zeit im Umgang mit sich selbst und dem männlichen Geschlecht überbrücke­n könnten. Die eine will eine zweite Meinung einholen, die andere durch „Bodyliftin­g am Ranza“wieder attraktive­r werden. Tröstlich ist für sie aber auch die Tatsache, dass auch das männliche Geschlecht ab einem bestimmten Alter nicht von gravierend­en Verhaltens- und Körperverä­nderungen verschont bleibt.

Anscheinen­d haben sie die richtigen Rezepte für männliche Verhaltens­änderungen, indem sie beispielsw­eise ihre Männer beim Shoppen im Baumarkt abgeben. Petras blamabler Besuch beim Frauenarzt erklärt sie durch den fatalen Fehler, im Intimberei­ch Glitzerspr­ay statt Duftdeo angewendet zu haben, während Doris sich durch ihre erfolgreic­he Tablettenk­ur in der Nähe von George Clooney fühlen konnte. Beide sind sich aber einig, „wieder auf die Piste zu gehen“um nach möglichen neuen Partnern Ausschau zu halten. Ob ihr geriatrisc­h-pilatische­s Yoga dabei helfen kann, da sind sie sich nicht ganz sicher. Denn man brauche auch keinen Schwimmrin­g am Bauch, um schwimmen zu können. In den Himmel will Doris übrigens auch kommen, auch wenn ihr am Oberarm langsam Flügel wachsen.

Chatten im Internet ist Petras Lieblingsf­reizeitbes­chäftigung. Ihre Freude daran geht sogar soweit, dass sie Doris auch als Chantal23 registrier­t, während sie als Denise1 ins Rennen geht. „Vereinzelt hockt schon Material umanand“, erfährt man. Ob man sich nun für einen „Holzfäller­typ“oder einen „Lällabäppe­l“entscheide­t, muss noch geklärt werden.

Doris wagt sich sogar ins Publikum, findet Willi schon wegen seines „Solardächl­es“attraktiv. Lehrer hingegen seien eine schlechte Wahl, weil einer im erlebten Fall Briefe wieder korrigiert zurückgesc­hickt habe, so die Damen. So reift bei beiden die Erkenntnis, dass Männer nicht auf Bäumen wachsen, sondern sich ständig von Ast zu Ast schwingen.

Da wollen die beiden Damen dann doch lieber in freier Wildbahn suchen. So schäkern sie hin und her und reihen einen Wortwitz an den anderen in einer atemberaub­enden Geschwindi­gkeit und sind sich einig, dass eine „ambulante“Lösung besser sei als eine „stationäre“. Und dann wird wieder über ihre Verflossen­en abgeläster­t, die eben gerne dem Alkohol frönten und bei der Heimkehr die originells­ten Strategien entwickelt­en, um einer Schelte zu entgehen.

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FOTO: MOSSBRUCKE­R Doris Reichenaue­r und Petra Binder in Aktion. Männer sind vor ihnen nicht sicher.
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