Heuberger Bote

Justiz stoppt Rodungen auf Tesla-Gelände in Brandenbur­g

Oberverwal­tungsgeric­ht Berlin-Brandenbur­g will zunächst über die Beschwerde der Grünen Liga entscheide­n

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(AFP) - Der US-Elektroaut­obauer Tesla muss die Rodung des Geländes für seine geplante Fabrik im brandenbur­gischen Grünheide vorerst stoppen. Das Oberverwal­tungsgeric­ht Berlin-Brandenbur­g entschied am Samstagabe­nd, zunächst müsse über die Beschwerde der Grünen Liga Brandenbur­g gegen die Baumfällar­beiten entschiede­n werden. Der Umweltschu­tzverband hatte am Freitag einen entspreche­nden Eilantrag gestellt.

Tesla will im brandenbur­gischen Ort Grünheide schon Mitte kommenden Jahres die Produktion aufnehmen. Das Unternehme­n von Elon Musk hat dafür ein als Industrief­läche ausgewiese­nes, teils bewaldetes Gelände gekauft und am Donnerstag vom Landesamt für Umwelt die Genehmigun­g bekommen, „auf eigenes Risiko“mit den Arbeiten schon zu beginnen. Die endgültige Baugenehmi­gung ist noch nicht erteilt. Die Rodung von zunächst 91 Hektar Wald begann am Donnerstag und ging schnell voran – das Oberverwal­tungsgeric­ht erklärte am Samstag, die „bereits weit fortgeschr­ittenen“Arbeiten würden „innerhalb weiterer drei Tage abgeschlos­sen sein“.

Deshalb verhängte das Gericht den vorläufige­n Stopp: Erst müsse über die Beschwerde der Grünen Liga entschiede­n werden. Dabei sei nicht davon auszugehen, dass diese Beschwerde „von vornherein offensicht­lich aussichtsl­os sei“. Laut Landesamt für Umwelt können noch bis zum 5. März Beschwerde­n gegen den Bau der Autofabrik erhoben werden. Danach wird die abschließe­nde Baugenehmi­gung geprüft.

Tesla will in Grünheide pro Jahr zunächst 150 000 Elektrofah­rzeuge herstellen. Dabei geht es in erster Linie um den Kompakt-SUV, Modell Y. Später könnte die Jahresprod­uktion auf 500 000 Fahrzeuge des Modells Y und des Modells 3 ansteigen. Laut den Genehmigun­gsunterlag­en sind bis zu 12 000 Beschäftig­te geplant.

In Grünheide sind etwa 300 Hektar für Tesla vorgesehen. Das Land Brandenbur­g verkaufte das Gelände für knapp 41 Millionen Euro. Bis April sollen in dem Wald, der zu mehr als 90 Prozent aus Kiefern besteht, zudem geschützte Tiere umgesetzt werden. So werden Waldameise­n-Nester „geborgen und an geeignete Standorte gebracht“, wie die Regierung kürzlich mitteilte.

 ?? FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA ?? Ein Warnschild steht auf der Einfahrt zum Gelände für die geplante Tesla-Fabrik vor gerodeten Bäumen. Das Oberverwal­tungsgeric­ht Berlin hat die laufenden Rodungsarb­eiten auf dem Gelände für die geplante Tesla-Fabrik in Grünheide vorläufig gestoppt.
FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Ein Warnschild steht auf der Einfahrt zum Gelände für die geplante Tesla-Fabrik vor gerodeten Bäumen. Das Oberverwal­tungsgeric­ht Berlin hat die laufenden Rodungsarb­eiten auf dem Gelände für die geplante Tesla-Fabrik in Grünheide vorläufig gestoppt.

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