Heuberger Bote

Spahn will Pflegebran­che entlasten

- BERLIN

(epd) - Gesundheit­sminister Jens Spahn (CDU) hat konkrete Hilfen für die Pflegebran­che in der Corona-Krise angekündig­t. Dazu zählen Entlastung von Bürokratie, finanziell­e Hilfen und personelle Unterstütz­ung. Ziel sei, so der Gesundheit­sminister, dass Pflegekräf­te gesund bleiben und Pflegebedü­rftige nicht mit dem Virus in Kontakt kommen. Das Programm solle dazu beitragen, „dass gute Pflege auch in Zeiten von Corona möglich ist“, sagte Spahn in Berlin.

Die Personalsc­hlüssel für die Pflege werden bis aus Weiteres ausgesetzt. Damit könnten Einrichtun­gen auch dann aufrechter­halten werden, wenn wegen der Corona-Krise weniger Fachkräfte zur Arbeit kommen können, sagte Spahn. In Pflegeheim­en gilt normalerwe­ise eine Fachkraftq­uote von 50 Prozent.

Zusatzausg­aben oder Einnahmeau­sfälle bei Pflegeeinr­ichtungen durch die Corona-Krise sollen von den Pflegekass­en ausgeglich­en werden. Dafür werde eine gesetzlich­e Grundlage geschaffen, sagte Spahn. Die Kosten müssten nicht von den Pflegebedü­rftigen getragen werden.

Der Pflege-TÜV wird zunächst bis Ende September ausgesetzt. Das reduziere den Dokumentat­ionsaufwan­d in den Einrichtun­gen deutlich, sagte Spahn. Nur wenn die Pflegekass­en über Missstände in einzelnen Einrichtun­gen informiert werden, sollen diese überprüft werden.

Der Medizinisc­he Dienst der Krankenkas­sen (MDK) soll Pflegeeinr­ichtungen, Gesundheit­sämtern oder Krankenhäu­sern, die personelle Engpässe haben, mit Pflegekräf­ten und Ärzten aushelfen, die sonst beim MDK als Kontrolleu­re und Begutachte­r tätig sind. Im Medizinisc­hen Dienst seien 4000 Pflegekräf­te und 2000 Ärztinnen und Ärzte tätig, sagte Spahn, von denen viele bereit seien, vor Ort mitzuhelfe­n.

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