Stiller Star: William Hurt wird 70
(dpa) William Hurt ist ein stiller
Star. „Ich habe das nicht erwartet, ich weiß nicht, was ich sagen soll“, stotterte er 1986 auf der OscarBühne. Die Auszeichnung hat er für die Darstellung eines homosexuellen Häftlings in dem Drama „Kuss der Spinnenfrau“von
Héctor Babenco erhalten. Heute wird Hurt 70 Jahre alt. Erfolge feierte er auch in „Heißblütig – Kaltblütig“(1981) mit Kathleen Turner und dem Kultstreifen „Der große Frust“(1983), beide in der Regie von Lawrence Kasdan. In „Gottes vergessene Kinder“glänzte Hurt als einfühlsamer Lehrer an einer Schule für Hörgeschädigte. Die gehörlose Schauspielerin Marlee Matlin gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin, Hurt holte eine weitere Nominierung. An der Seite von Holly Hunter brillierte er dann in der gefeierten Mediensatire
„Nachrichtenfieber – Broadcast News“, wieder hatte er Oscar-Chancen. Mit fast 70 Film- und Fernsehproduktionen zählt Hurt zu Hollywoods fleißigsten und vielseitigsten Schauspielern, inzwischen ist der Außenseiter aber meist auf Nebenrollen festgelegt, so auch die des schnurrbärtigen Generals Thaddeus Ross in Marvel-Filmen. Sein Privatleben hält der vierfache Vater am liebsten unter Verschluss, nicht immer mit Erfolg. Ex-Freundin und Filmpartnerin Marlee Matlin schrieb in ihren Memoiren über angeblichen Missbrauch in ihrer Beziehung. In den 80er- und 90erJahren war Hurt zweimal verheiratet. Eines seiner Kinder stammt aus der Beziehung mit Sandrine Bonnaire. Eine andere Frau, mit der Hurt einen Sohn hat, sorgte mit einer Unterhaltsklage für Schlagzeilen.