Jugendliche sorgen sich um Oma und Opa
In der Stadt trifft man immer wieder auf kleine Gruppen Jugendlicher
G- Corona-Parties in Freiburg, Jugendliche, die sich in der Innenstadt treffen. Auf dem Heuberg wurden anscheinend rund 20 Jugendliche gesichtet, die zusammen Bier getrunken haben sollen. Manche Jugendliche scheinen die Corona-Krise nicht allzu ernst zu nehmen. Doch ist das auch in Spaichingen so? Eine Bestandsaufnahme.
Der Marktplatz in der Spaichinger Innenstadt ist gespenstisch leer, an der Schule sieht man nur vereinzelt Jugendliche mit dem Fahrrad vorbeifahren. Nur wenige sind trotz des guten Wetters wirklich noch draußen. Auf einer Bank in der Nähe der Schule sitzen Sebastian und Kushtrim. Sie genießen die Sonne und essen Schokoriegel. Mit normalem Abstand sitzen die beiden nebeneinander. Angst scheinen sie wegen des Corona-Virus keine zu haben. Die nötigen Hygiene-Maßnahmen halten die beiden aber ein: „Hände waschen und desinfizieren, Abstand halten“, sagt der 20-jährige Kushtrim. Wenn er sich mit seinen Freunden trifft, dann nur in kleinen Gruppen. „Wir sind eh immer nur wenig Leute. Meistens sind wir nur zu dritt“, sagt er. Sein Kumpel Sebastian arbeitet in einem Reinigungsunternehmen. Er weiß sogar, wie man Desinfektionsmittel herstellt. Er habe keine Angst vor dem Corona-Virus. „Ich sorge mich eher um Oma und Opa. Es ist wichtig, dass die gesund bleiben“, sagt er. Vor allem die Folgen der Corona-Krise mache ihm Angst. „Man weiß nicht, was noch auf uns zukommt“, sagt er.
Nur wenige hundert Meter entfernt sitzt der 15-jährige Stephan an der Bushaltestelle. Normalerweise sollte er zur Mittagszeit noch in der Schule sein. Heute will er aber mit dem Bus zu seiner Tante fahren und sie besuchen. Er sieht viele seiner Freunde nicht mehr. „Ich bin nur noch mit bis zu drei Leuten unterwegs“, sagt er. Übertrieben Party solle man seiner Meinung nach nicht machen. Den Abstand, den man mittlerweile zu seinen Mitmenschen halten soll, hält er nicht immer ein: „Ich achte da nicht immer drauf.“Von seinen Eltern halte er zum Beispiel aber immer Abstand.
Auf den Weg zum Rewe machen sich Emily (18) und Antonia (17). Vor allem Antonia kennt sich im Thema gut aus. Sie macht eine Ausbildung in einer Artztpraxis. „Es ist natürlich schade, dass man sich jetzt weniger mit seinen Freunden treffen kann. Vor allem nach einem langen Arbeitstag“, sagt sie. Sie wisse, dass die Ansteckungsgefahr hoch sei. Auch Emily passe da auf. „Wir müssen Zeit gewinnen und aufpassen, dass das Virus sich nicht zu schnell verbreitet“, sagt Antonia.