Senioren brauchen besonderen Schutz
Mikado fährt Angebot auf Minimum herunter / Hygienemaßnahmen in Pflege verschärft
G- Wie pflegt man Senioren in Zeiten der Corona-Krise? Sollte man noch in Kontakt mit älteren Menschen treten? Diese Frage hat sich auch die mobile und ambulante Pflege von Sankt Josef in Spaichingen gestellt. Die Nachbarschaftshilfe Mikado fährt jetzt ihr Angebot auf ein Minimum herunter, um Infektionen zu vermeiden.
Das hat der Verein in einer Besprechung am vergangenen Dienstag beschlossen. Die Helferinnen des Vereins gehen für Senioren einkaufen, helfen im Haushalt oder gehen mit ihnen spazieren. Der Kontakt müsse jetzt aber laut Anja Benne von Mikado heruntergefahren werden. „Es ist wichtig, dass man hauptsächlich von außen nichts reinträgt“, sagt sie. Die Senioren verstehen das laut Anja Benne auch: „ Die sind alle sehr verständig. Klar ist, wir lassen die Leute ja nicht alleine“, sagt sie.
Die Grundversorgung sei gewährleistet. Einkäufe in Apotheke und Supermarkt würden zum Beispiel noch übernommen. Bei wirklch nötigen Besuchen tragen die Helferinnen Handschuhe und halten den nötigen Sicherheitsabstand.
„Wir können bei unseren Helferinnen aber keine Gesundheitsprüfung durchführen“, sagt Benne. Sie verlasse sich darauf, dass die Helferinnen
Die allgemeinen Hygiene-Vorschriften werden überall penibel eingehalten. Vor allem auch im GesichtsBereich
Harald Blocher, Pressesprecher Stiftung Sankt Franziskus
verantwortungsbewusst sind.
Beim Thema Hygiene hat auch das Pflegeheim und die mobile Pflege von Sankt Josef neue Maßnahmen ergriffen. Harald Blocher ist Pressesprecher bei der Stiftung St. Franzikus,
zu dem das Altenzentrum St. Josef gehört. Er weiß: die Zugänge zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich werden mittlerweile getrennt.
Außerdem werden täglich „Tastknöpfe, Handläufe, Türgriffe und mehr“desinfiziert. Die ambulanten Pfleger bekommen Schutzmasken, wenn sie in Kontakt mit Senioren treten, die Erkältungssymptome haben. „Die allgemeinen Hygiene-Vorschriften werden überall penibel eingehalten. Vor allem auch im Gesichts-Bereich“, sagt Harald Blocher.
Der offene Mittagstisch, den das Altenzentrum anbietet, ist jetzt geschlossen. Dafür werde den Senioren aber Essen auf Rädern angeboten. Nur wenige Leute nehmen das Angebot aber auch in Anspruch. „Viele suchen privat nach Lösungen. Die Anfrage hält sich in etwa die Waage“, weiß Harald Blocher.
Besuche sind im Senioren-Zentrum mittlerweile sogar verboten. „Die Pflegedienstleitung ist da in engstem Kontakt mit dem Pflegepersonal und den Angehörigen“, sagt Blocher. Die Beutreuung werde auf das Wichtigste und das Nötigste heruntergefahren, die Grundpflege sei aber immer gewährleistet.
Aber wie gehen die Senioren damit um, wenn sie keiner mehr besuchen darf ? „Die Pflegebedürftigen haben da ein großes Verständnis. Nur in Einzelfällen gestaltet sich das schwieriger“, weiß der Pressesprecher.
Vor allem die Pfleger wüssten, dass alles getan werde, damit der Alltag bewältigt werden kann. Alle Seiten stünden solidarisch zusammen. „Die Sorge ist bei den Pflegern und den Betreuten schon da. Aber die Stimmung ist insgesamt gut“, versichert Harald Blocher.
Die Sozialstation in Spaichingen konnte dem Heuberger Boten keine Auskunft geben.