Absperrband mitten durchs Geschäft
Nur noch Grundversorgung: Läden müssen ganze Sortimentsbereiche schließen
(ls) - Um die Ausbreitung des Corona-Virus’ zu verlangsamen, haben inzwischen alle Geschäfte geschlossen, die nicht die Grundversorgung abdecken, Für einige Läden, die zusätzlich andere Artikel im Sortiment haben, heißt es ab sofort: Diese werden abgesperrt.
Zur Grundversorgung gehören unter anderem die Sortimente Lebensmittel, Wochenmärkte, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien oder Tankstellen. Auch die beiden Standbeine Optik und Akustik des Trossinger Geschäfts Optik Betzler bleiben unverzichtbar. „Doch die Schmuckabteilung mussten wir sofort schließen“, sagt Inhaber Gustav Betzler. Nicht einmal ein Uhrenband können Kunden derzeit mehr erwerben. Wer in den Laden kommt, sieht sich mit Absperrband konfrontiert. „Dieser Geschäftsbereich ist sonst zwar stark frequentiert, aber wir können die Schließung verkraften“, stellt Betzler fest.
Zu den Läden mit Mischsortiment zählt auch der Trossinger Eine-WeltLaden, der neben Lebensmitteln beispielsweise auch Kunsthandwerk verkauft. „Wir haben aber bis zum 4. April komplett geschlossen, wie die anderen Welt-Läden im Umkreis“, sagt Anna Hegele vom Eine-Welt-Laden. Grund sei vor allem, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Ladens meist schon älter sind und zur
Risikogruppe zählen. „Da wollen wir einfach Rücksicht nehmen.“
Anders sehe es in Drogerien und Lebensmittelgeschäften wie Supermärkten aus, sagt Stadtsprecherin Susan Sauter. „Da diese Geschäfte vorwiegend Drogerieartikel beziehungsweise Lebensmittel im Angebot haben, ist bis auf Weiteres der Verkauf des gesamten aktuellen Warenbestands zulässig.“Rechtlich sei zu der jüngst erlassenen Verordnung vieles noch nicht geklärt, sagt Susan Sauter, es gebe noch keine Durchführungsverordnung. „Möglicherweise variieren die Entscheidungen von Gemeinde zu Gemeinde“, so Sauter. Gut möglich sei, dass sich die Dinge nochmals ändern, wenn genauere Bestimmungen vom Land kämen. „Die ein oder andere Entscheidung mag auch ungerecht erscheinen, wenn zum Beispiel der kleine Einzelhändler keine Postkarten mehr verkaufen darf, im Drogerie- oder Lebensmittelgeschäft, die das finanziell wohl besser verkraften dürften, aber weiter verkauft werden darf“, räumt sie ein. Letztlich gehe es darum, den Einzelhandel in der Stadt so gut wie möglich zu unterstützen, gleichzeitig aber auch die Zahl der persönlichen Kontakten von einkaufenden Bürgern zu minimieren. Das Ordnungsamt kontrolliere, ob die Regelungen in den Geschäften befolgt werden.