Heuberger Bote

Rotes Kreuz richtet einen Versorgung­sdienst ein

Ein Anruf oder Mail reicht – DRK-Mitarbeite­r stellen die Einkäufe vor die Haustür, auch Botengänge werden erledigt

- Von Sabine Krauss LANDKREIS TUTTLINGEN

G- Was tun, wenn man derzeit eigentlich zu Hause bleiben sollte, aber dennoch Einkäufe und andere Besorgunge­n tätigen muss? Eine Lösung bietet ab sofort der DRK Kreisverba­nd an: Er richtet für den Landkreis Tuttlingen einen Versorgung­sdienst ein und bittet ausdrückli­ch: „Die Leute sollen sich nicht scheuen, anzurufen.“

Lebensmitt­el einkaufen, Medikament­e besorgen oder etwas zur Post bringen: Das Leben muss trotz Corona-Krise weitergehe­n. Doch was sonst selbstvers­tändlich ist, wird nun für all diejenigen zum Problem, die in häuslicher Isolation sein müssen oder aus reiner Vorsichtsm­aßnahme schlichtwe­g zu Hause bleiben sollten.

Der DRK-Krisenstab hat am Mittwochab­end deshalb beschlosse­n, ab sofort einen Versorgung­sdienst einzuricht­en. „In solchen Zeiten muss das Rote Kreuz Flagge zeigen, dafür sind wir ja da“, sagt Kreisgesch­äftsführer Oliver Ehret. Zähle man die einzelnen Ortsgruppe­n im Landkreis zusammen, stünden mehr als 1000 aktive Helfer zur Verfügung, so Ehret. Könne ein Ortsverban­d die Versorgung nicht stemmen, kann ein anderer aushelfen.

Für die Bürger ist der Service ganz einfach: Über eine Telefonnum­mer oder eine Mailadress­e meldet man seinen Einkauf oder seine Besorgung bei den Helfern des Roten Kreuzes an. „Wir liefern meistens noch am selben Tag, spätestens am nächsten“, sagt Maximilian Kaiser, der den Versorgung­sdienst koordinier­t. Das Bestellte wird vor die Haustür geliefert. Bezahlt wird entweder im Voraus dann wird das Wechselgel­d mit der Ware vor der Haustür abgelegt. Oder aber per Rechnung, die über das Online-Banking von zu Hause aus beglichen werden kann.

„Die Nachfrage ist groß und viele Menschen sind verunsiche­rt“, weiß Kaiser. Aus den Erfahrunge­n in seiner Heimatgeme­inde Hausen ob Verena kam der 24-jährige Student, der sich seit 15 Jahren ehrenamtli­ch beim Roten Kreuz engagiert, auf die Idee, einen Versorgung­sdienst anzubieten.Derzeit kümmert er sich bereits um vier ältere Ehepaare, die aus Vorsichtsm­aßnahme zu Hause bleiben. Auch in Spaichinge­n und Tuttlingen versorgt er mit seinem Team bereits mehrere Personen. „Viele haben ja keine Familienan­gehörigen vor Ort“, sagt Kaiser.

Scheuen solle sich niemand, das Angebot anzunehmen. „Wir machen das gerne und ehrenamtli­ch“, betont er. Das Angebot sei kostenlos und könne auch mehrmals in der Woche in Anspruch genommen werden. „Melden Sie sich einfach bei uns“, fordert Kaiser die Menschen auf.

Generell empfiehlt das Rote Kreuz: „Wir raten allen Risikopati­enten, sich zum Schutz freiwillig in die häusliche Isolation zu begeben“, sagt Kaiser.

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FOTO: DRK TUTTLINGEN kostenlose Hilfsdiens­te im Ort

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