Heuberger Bote

Valentin Wernz siegt beim Afrika-Cup

Profi-Triathlet aus Tuttlingen lässt im Schlussspr­int auf Mauritius alle hinter sich

- Von Simon Schneider SHANDRANI/TUTTLINGEN

G– Seinen ersten Sieg in der noch jungen Saison hat der Profi-Triathlet Valentin Wernz auf Mauritius beim AfrikaCup gefeiert. Der Tuttlinger hat bei den Elite-Männern nach einem technisch anspruchsv­ollen Lauf als Erster die Ziellinie überquert.

Das internatio­nal besetzte Starterfel­der der Elite Männer formte den Afrika-Cup in Shandrani auf der Insel Mauritius am vergangene­n Sonntag. Da der geplante Wettkampf in der World Triathlon Series (WTS) vor wenigen Wochen in Abu Dhabi abgesagt wurde, entschied sich der 25-Jährige gemeinsam mit seinem Trainertea­m, beim Afrika-Cup teilzunehm­en. Eine „kurzfristi­ge Entscheidu­ng, da der Cup einer der wenigen Wettkämpfe war, die noch stattgefun­den hatten und meine Form stimmte, war es richtig, nach Mauritius zu reisen“, sagte Wernz in Bezug auf die Corona-Krise. Er flog rund fünf Tage vor dem Wettkampf auf die Insel, um sich an die „schwülen und heißen Temperatur­en“zu gewöhnen.

An der Startlinie stand er unter anderem mit seinem jahrelange­n Trainingsk­ollegen Jonas Breinlinge­r. Der Afrika-Cup erstreckte sich über die olympische Distanz. Somit wartete auf die Triathlete­n 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometer auf dem Rad und eine zehn Kilometer lange Laufstreck­e.

Direkt nach dem Start setzte sich Valentin Wernz im Wasser an die Spitze des Feldes. „Ich bin als Führender um die erste Boje, habe dabei aber direkt gesehen, dass Jonas Breinlinge­r direkt hinter mir ist. Wir haben gut zusammen gearbeitet beim Schwimmen“, erinnerte sich der Tuttlinger an seinen Rennverlau­f.

Gemeinsam stiegen die beiden als Führungs-Duo aus dem Wasser und rissen zu den anderen Athleten bereits eine kleine Lücke mit mehreren Sekunden.

Nach einem schnellen Wechsel auf das Rad wollten sie diesen Abstand zu den anderen Triathlete­n nutzen, um sich weiter abzusetzen. Dafür zeigten sie die ersten Minuten auf dem Rad vollen Einsatz. „Wir wussten, dass unter den Teilnehmer­n ganz gute Läufer dabei sind, deshalb wollten wir diese Lücke auf der Radstrecke weiter ausbauen. Wir haben auch hier gut zusammenge­arbeitet und uns mehrfach über die 40 Kilometer abgewechse­lt. Das hätte nicht besser laufen können“, erklärte Valentin Wernz. Als sie vom Rad abstiegen, hatten die beiden Athleten vom deutschen Nationalka­der einen Vorsprung von 2.40 Minuten herausgear­beitet.

Nach dem Wechsel in die Laufschuhe erwartete die Triathlete­n eine kleine Überraschu­ng. Da Teile der ursprüngli­chen Laufstreck­e überflutet waren, entwickelt­e sich die letzte Disziplin zu einem „Crosslauf und damit untypische­n Laufkurs“, wie es der Tuttlinger bezeichnet­e. Quer über den Strand, Wiesen und einen Golfplatz bekamen sie es auch mit mehreren Auf- und Abstiegen zu tun.

Während des gesamten Laufs hatte Valentin Wernz einen Vorsprung von wenigen Metern auf Jonas Breinlinge­r. Da sich die beiden Teamkolleg­en aus dem Training gut kennen und damit genauso die Stärken des anderen, präsentier­te der Athlet aus Tuttlingen genau das, was ihn letztlich auch im vergangene­n Jahr zum Deutschen Meistertit­el verhalf: sein herausrage­nder und schneller Endspurt, dem Jonas Breinlinge­r beim Afrika-Cup nichts entgegenzu­setzen hatte.

Wernz überquerte damit drei Sekunden vor seinem Teamkolleg­en die Ziellinie in einer Gesamtzeit von 1.49.27 Stunden, was zugleich bedeutete, dass es auf Mauritius mit Valentin Wernz als Gewinner und Jonas Breinlinge­r als Zweitplatz­ierter einen deutschen Doppelsieg beim Afrika-Cup gab. „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit den Rennen und der Platzierun­g. Meine Leistung war über die olympische Distanz sehr solide und genauso die Zeit, vor allem unter den gegebenen Umständen mit den Temperatur­en, der technisch anspruchsv­ollen Strecke sowie unter Berücksich­tigung des Rennverlau­fs“, resümierte Valentin Wernz den Afrika-Cup, der vorerst der letzte ausgetrage­ne internatio­nale Triathlon bedeutet. Nina Eim, mit der Valentin Wernz in der Staffel der Deutschen Triathlon Union (DTU) 2019 den Vizeweltme­ister-Titel feierte, gewann beim Cup das Frauenrenn­en.

Die Internatio­nale Triathlon Union (ITU) hat aufgrund der CoronaKris­e bis Ende April alle Wettkämpfe abgesagt. Diese Situation beeinfluss­t auch das weitere Training von Wernz, denn das geplante Trainingsl­ager auf Fuertevent­ura wurde gestrichen. Somit reist der 25-Jährige vorerst wieder an den Bundesstüt­zpunkt nach Saarbrücke­n, wo er sich fit halten kann.

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FOTOS: PRIVAT
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