Heuberger Bote

Stiftung sieht sich „auf Ernstfall gut vorbereite­t“

- HEILIGENBR­ONN

(pm) - Die Stiftung St. Franziskus Heiligenbr­onn hat für alle Einrichtun­gen der Altenhilfe, Behinderte­nhilfe und Kinderund Jugendhilf­e präventiv konkrete Maßnahmen festgelegt, falls es zu ersten Corona-Erkrankung­en kommen sollte. Man sieht sich „in allen Bereichen für den Ernstfall gut vorbereite­t“, so eine Pressemitt­eilung.

In den Häusern der Altenhilfe stehen durch die gesetzlich­e Schließung der Tagespfleg­eeinrichtu­ngen Räume in allen Häusern leer. Diese böten somit die Möglichkei­t, infizierte Personen von anderen Bewohnern isoliert zu versorgen. Im ersten Schritt würden nun die Räume im Altenzentr­um St. Anna in Tuttlingen für mögliche Infizierte umgerüstet und mit Hilfsmitte­ln ausgestatt­et. Zehn Betten seien bald einsatzber­eit.

Um die Pflege von Infizierte­n kümmere sich im Ernstfall ein Team aus zehn Fachkräfte­n, die sich für eine eventuelle Versorgung von Corona-Infizierte­n freiwillig gemeldet hätten. Neben den medizinisc­h notwendige­n Vorkehrung­en solle das Menschlich­e nicht zu kurz kommen. So im Altenzentr­um St. Josef in Spaichinge­n, wo die Ehrenamtli­che Renate Ehrenfried die Initiative ergriffen hat und sich mit den Blasmusike­rn Uwe Lodahl, Lehrer des Gymnasiums Spaichinge­n, sowie Ernst Merkel, Mitglied der Alphorn-Bläser Spaichinge­n, in den Hof des Altenzentr­ums gestellt hat, um mit den Bewohnern auf den Balkonen Volksliede­r zu singen.

In der Behinderte­nhilfe wurde die Kohorten-Isolierung der Altenhilfe ebenfalls diskutiert. „Am Ende fiel die Entscheidu­ng, potenziell Infizierte soweit wie möglich in deren Zimmern zu isolieren, um den gewohnten Alltag nicht noch weiter zu verändern. Durch die gesetzlich angeordnet­e Schließung des Förderund Betreuungs­bereichs sowie der Werkstätte­n für Menschen mit Sinnesbehi­nderung sind wichtige Tagesstruk­turen weggebroch­en, was viele Bewohner stark verunsiche­rt“, sagt Nicole Bauknecht, Aufgabenfe­ldleiterin der Behinderte­nhilfe.

Beim Sozialdien­st bemühe man sich um Alternativ­en zur bisherigen Freizeitge­staltung. Das für Menschen mit Sehbehinde­rung wichtige Info-Telefon sei um zwei neue Nummern erweitert, worden, „die Anregungen für jeden Tag geben wie Tipps gegen Langeweile, ZungenBrec­her, gute Nachrichte­n aus aller Welt und Informatio­nen zu Corona“.

In der Kinder- und Jugendhilf­e wurden Vorkehrung­en getroffen, um eine Corona-Station in der verwaisten Kindertage­sstätte David-FuchsHaus in Villingen-Schwenning­en einzuricht­en, um auch hier mögliche infizierte Kinder und Jugendlich­e von den anderen Wohngruppe­n isolieren und betreuen zu können.

Große Sorge herrsche unter der Klostergem­einschaft: Der Großteil der Schwestern sei älter als 65 Jahre und zähle somit zur Risikogrup­pe, weshalb der Durchgang zum Pflegebere­ich des Klosters vorübergeh­end geschlosse­n wurde und alle Schwestern möglichst wenig Außenkonta­kte pflegen.

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