Tafeln können jede Hilfe gebrauchen
Diakonie als Träger befürchtet, dass sich die Lage die kommenden Wochen zuspitzen wird
TUTTLINGEN/TROSSINGEN (pm) Die Berichterstattung über die Auswirkungen der Coronakrise bei den Tafelläden in Tuttlingen und Trossingen haben ein großes Echo der Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ausgelöst. „Wir können jede Hilfe gut gebrauchen“, meint Jürgen Hau, Geschäftsführer der Kreisdiakoniestelle. Wegen der Enge in den TafelLäden werden die Kunden nur noch vor dem Ladenlokal bedient.
„Wir haben Sorge, dass die Welle der Hilfsbereitschaft schnell wieder nachlässt. Wir sehen aber die großen Versorgungsprobleme unserer Kunden erst noch auf uns zukommen, wenn die Krise noch über Wochen und Monate anhalten sollte“, erklärt Annerose Speck, Ladenleitung der Tuttlinger Tafel. Sie ist sich ganz sicher: „Wir werden die Hilfsangebote auch noch im April und Mai benötigen.“
Deshalb bittet sie darum, dass nicht alle Lebensmittelspenden gleichzeitig kommen. Diese können auch noch in den kommenden Wochen abgegeben werden. Speck und ihre Trossinger Kollegin Manuela Schwarzwälder haben momentan alle Hände voll zu tun, um die Hilfsangebote zu koordinieren. Sie bitten um Verständnis, dass sich nicht alle Anfragen sofort beantwortet werden können.
Der Verkauf der Waren musste zwischenzeitlich völlig umgestellt werden. Es habe sich bei den letzten Öffnungen gezeigt, dass der Mindestabstand im Verkauf zwischen den Mitarbeitenden und den Kunden in dem kleinen Laden in der Möhringer Straße in Tuttlingen nicht gewährleistet werden kann. Daher werden die Kunden nur noch vor dem Laden bedient. Die Abgabe der Waren erfolgt in vorher bereitgestellten Sortimenten, damit der Verkauf schneller bewerkstelligt werden kann.
Älteren Kunden wurde bereits ein Lieferservice angeboten. „Der ist bisher allerdings nur sehr verhalten in Anspruch genommen worden“, so Speck. Kunden, die jetzt schon aus Sorge vor einer Ansteckung den Einkauf
gemieden haben, werden in einem persönlichen Anschreiben auf die Möglichkeit des Lieferservice hingewiesen.
„Die Nachfrage dafür wird im Laufe der Zeit ansteigen. Deshalb werden wir nach und nach noch etliche Mithelfende benötigen. Wir hoffen natürlich, dass wir auch in nächster Zeit noch auf die spontanen Hilfsangebote der Freiwilligen zurückgreifen können“, erklärt Annerose Speck.
Die Hilfsangebote sind bunt gemischt. Es gibt viele Einzelpersonen, die ihre Bereitschaft zur Mitarbeit erklärt haben, darunter auch etliche Schüler. Nachbarschaften und Freundeskreise haben sich organisiert, um Lebensmittel zu sammeln. Auch Geldspenden sind sehr wichtig, um die Betriebskosten zu decken und um den Ladenbetrieb aufrecht halten zu können. „Deshalb freuen wir uns auch über den Eingang von etlichen kleineren und größeren Geldspenden“, so Jürgen Hau.