Blühpaten gesucht
Priavtpersonen und Firmen können beim Entstehen einer Blühwiese helfen
- Mit der Aktion „Lass Felder blühen“will das Team des Hirschweidenhofs in Trossingen einen Lebensraum für Bienen, Insekten und kleine Säugetiere schaffen. Das dafür vorgesehene Feld ist schon vorbereitet, nun werden Privatpersonen und Firmen gesucht, die quadratmeterweise Patenschaften für die Aussaat auf der Fläche übernehmen.
Dort, wo bisher Mais angepflanzt wurde, auf einem Feld direkt hinter dem Hof Hirschweiden, soll die
Blühwiese entstehen. Projektleiterin Alena Wössner studiert Agrarwirtschaft und arbeitet während ihres Studiums auf dem Hof mit. Sie steckt viel Herzblut in das Projekt. „Die Mischung, die wir ausbringen werden, ist artenreich und ausgeglichen, so dass möglichst viele Insekten hier einen Lebensraum und Nahrung finden“, sagt sie. Das Feld ist bereits vorbereitet, Paten können sich noch bis 10. Mai anmelden. „Danach kann man auch noch einsteigen, dann aber eben erst für das kommende Jahr“, sagt Wössner.
Damit die Pflanzen auch wirklich ihren Zweck erfüllen, greift der Hirschweidenhof auf das Fachwissen eines Imkers zurück.
Auch wenn Martin-Ulrich Messner, Besitzer des Hofes, konventionell arbeitet, soll die Blühwiese nicht gespritzt werden. Pflanzen und Tiere sollen hier einen geschützten, natürlichen Lebensraum vorfinden. „Schon seit über zehn Jahren legen wir an unseren Maisfeldern Blühstreifen an, um hier den Insekten
Nahrung zu bieten. Denn wir wissen wie wichtig es ist, die verschiedenen Arten zu erhalten, damit unsere Ökosysteme weiterhin funktionieren und wir Lebensmittel produzieren können“, wirbt der Hof auf seiner eigens eingerichteten Seite www.lassfelder-bluehen.de für das Projekt.
„Die Aussaat findet je nach Witterung Anfang Mai statt. Die ersten Blüten werden Ende Juni zu sehen sein“, so Alena Wössner. Die Samenmischung sei so ausgelegt, dass bis etwa Ende Oktober blühende Pflanzen auf dem Feld stehen werden. Wichtig ist es der Projektleiterin auch, dass die Wiese danach nicht abgemäht wird. „Insekten, aber auch Feldhasen finden dort gerade im Winter einen Rückzugsort“, erklärt sie. Wildbienen profitieren von den Hohlräumen, die in den Stängeln der abgeblühten Pflanzen entstehen, kleine Säugetiere finden in der Wiese Deckung und Nahrung.
Im besten Fall säen sich die Pflanzen im darauffolgenden Frühjahr wieder von selbst aus. „Die Mischung
ist auf fünf Jahre ausgelegt“, so Wössner. Gemeinsam mit MartinUlrich Messner hat sie ein Konzept erarbeitet, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. „Wir wollen ein Drittel der Fläche jedes Jahr abmähen und dort die Pflanzen neu aussäen, so dass es auch immer junge und einjährige Blühpflanzen auf dem Feld gibt“, ergänzt Messner.
Pro Jahr kosten 25 Quadratmeter Blühwiese den Paten 25 Euro. „Natürlich kann man auch gerne die Patenschaft für eine größere Fläche übernehmen“, so Messner. Etwa 3,8 Hektar Land hat er für das Projekt eingeplant.
Auch wenn die Paten gerne die Wiese regelmäßig besuchen können, Blumenpflücken wird hier verboten sein. Schließlich sollen die Pflanzen der Artenvielfalt dienen und nicht in einer heimischen Vase enden.
Weitere Informationen zur gibt es unter www.lass-felder-bluehen.de