Ein Jahr zwischen Sportverein und Schule
In Kooperation mit der Grundschule bietet der SV Seitingen-Oberflacht einen FSJ-Platz an
- Der Sportverein Seitingen-Oberflacht sucht Verstärkung – und geht dabei einen neuen Wege. Zum ersten Mal hat der Verein in Kooperation mit der örtlichen Grundschule einen Platz für ein Freiwilliges Soziales Jahr Sport und Schule ausgeschrieben. Wenn alles klappt, könnte die Stelle schon im kommenden Schuljahr zum ersten Mal besetzt sein. Doch dafür drängt die Zeit, denn bis zum 15. Mai müsste der FSJler bereits angemeldet werden.
„Wir suchen einen Bewerber, der begeistert ist für Sport und der Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat“, sagt Vorstandsmitglied Michael Spitznagel. Diese beiden Eigenschaften seien die beiden wichtigsten für einen potenziellen Freiwilligen. Außerdem gefragt: Eigenitiative, Organisations- und Kommunaktionstalent. Erfahrung in der Vereinsarbeit sei laut Spitznagel sicherlich auch hilfreich, aber kein Muss.
Es ist das erste Mal, dass der Sportverein eine derartige Stelle anbietet. Das FSJ Sport und Schule ist eine Initiative des Landesministeriums für Kultus, Jugend und Sport und der Baden-Württembergischen Sportjugend des Landessportverbands.
Das Besondere: Der FSJler ist sowohl an der Grundschule als auch im Sportverein im Einsatz. „Es ist ein ideales Programm“, findet Spitznagel. „Die Schule profitiert, der Sportverein profitiert und auch der FSJler profitiert.“
Denn zum FSJ Sport und Schule gehören auch verschiedene Kurse und Qualifikationen. „Insgesamt sind es etwa 30 Ausbildungstage“, sagt Spitznagel. So werde der Freiwillige etwa zum Übungsleiter mit einer CLizenz für den Breitensport mit Kindern
und Jugendlichen ausgebildet. Einführungskurse, ein Trainer Basislehrgang des Württembergischen Fußballverbands sowie ein Erste-Hilfe-Kurs gehören laut Stellenausschreibung ebenso zum Programm.
„Das FSJ ist eine gute Gelegenheit für junge Leute, die sich zum Beispiel nach dem Abi unsicher sind, ob sie eine pädagogische Laufbahn einschlagen möchten“, sagt Spitznagel. Während des Orientierungsjahrs gebe es die Möglichkeit, genau das auszutesten.
Etwa 70 Prozent der Zeit sind dafür an der Grundschule geplant: Dort soll der FSJler Sport- und Lehrangebote mitgestalten. Im Sportverein liege der Schwerpunkt dann bei der Betreuung der jüngeren Fußball-Jugendmannschaften, so Spitznagel.
Auf das Programm aufmerksam geworden sei Spitznagel im November vergangenen Jahres bei einer Infoveranstaltung des Baden-Württembergischen Fußballverbands. Daraufhin habe sich der Verein als Einsatzstelle qualifizieren lassen.
Damit verbunden ist die Hoffnung, auch langfristig neue Ehrenamtliche für den Jugendbereich zu gewinnen. „Wir haben zwar viele motivierte Leute, tendenziell aber trotzdem zu wenige“, sagt Spitznagel. Neue Ehrenamtliche zu gewinnen, sei für Vereine generell keine leichte Aufgabe.
„Die Stimmung ist aber durchweg gut und wir haben ein funktionierendes, junges Team, in dem man sich wohl fühlen kann“, ist Spitznagel überzeugt. Dann braucht es für das erste FSJ Sport und Schule in Seitingen-Oberflacht nur noch den passenden Bewerber.