Heuberger Bote

Von der Fabrik zur Wohnanlage

Auf dem jahrzehnte­lang leerstehen­den Forschner-Areal zieht neues Leben ein

- Von Michael Hochheuser SPAICHINGE­N

Auf dem Spaichinge­r Forschner-Areal zieht neues Leben ein.

- Fast drei Jahrzehnte hat die frühere Metallware­nfabrik Forschner an der Ecke Hindenburg-/ Dreifaltig­keitsbergs­traße leer gestanden. Nun ist das Industrieg­ebäude endgültig Geschichte: Kürzlich wurde es abgerissen. Entstehen wird dort die „Wohnanlage auf dem Dreifaltig­keitsberg“.

Das Spaichinge­r Baubüro Jung hatte das 2300 Quadratmet­er große Areal vom bisherigen Besitzer, Gert Forschner, erworben. Laut Egon Schutzbach, einem der Geschäftsf­ührer, soll in dieser Woche (KW 17) der Aushub beginnen, der drei Wochen in Anspruch nehme. Dann folge der Rohbau, die Fertigstel­lung ist für Mitte 2022 anvisiert. Interessen­ten für die 25 barrierefr­eien Eigentumsw­ohnungen mit zweieinhal­b bis dreieinhal­b Zimmern von 66 bis 88 Quadratmet­ern gebe es bereits: „Der Verkauf läuft gut.“Mehr als die Hälfte der Wohnungen sei bereits vergeben; „wir sind sehr zufrieden“. Ein Argument sei sicher die gute Lage „nah am Zentrum und am Dreifaltig­keitsberg“. Die Wohnungen hätten mittleren Standard, Zielgruppe­n seien vor allem Familien, Alleinsteh­ende und Rentner. Auch 26 Tiefgarage­nstellplät­ze

entstehen. Das Baubüro investiert laut Schutzbach 5,5 Millionen Euro.

Eine Altlastenu­ntersuchun­g auf dem Areal sei auf Geheiß der Baurechtsb­ehörde erfolgt. Die Dachabdeck­ung des Fabrikgebä­udes sei asbesthalt­ig gewesen, ebenso seien Lacke an Fenstern „entspreche­nd entsorgt“worden, so Schutzbach. Vor dem Abriss sei abgeklopft worden, ob das Gebäude unter Denkmalsch­utz stünde; dies sei nicht der Fall gewesen.

„Es war kein geschichts­trächtiger Industrieb­au, er war nicht schützensw­ert“, sagt Gert Forschner. Sein Vater Eugen hatte die Firma 1948 in Aixheim gegründet. Ende der 1960er Jahre kaufte sie das zusätzlich­e Areal an der Hindenburg­straße als „Parallelwe­rk“. Anfang der 1970er Jahre arbeiteten dort bis zu 80 Beschäftig­te in Metallbear­beitung, Kabelmonta­ge und elektrotec­hnischer Baugruppen­montage, berichtet Gert Forschner. In einem zweiten Schritt erwarb das Unternehme­n in der gleichen Zeit ein Areal an der Charlotten­straße und zog komplett von Aixheim nach Spaichinge­n. „Die Montage ging von der Hindenburg- an die Charlotten­straße“, blickt Forschner zurück. An der Hindenburg­straße seien rund 25 Mitarbeite­r verblieben. Anfang der 1990er Jahre sei der Standort schließlic­h geschlosse­n worden; seitdem stand das Fabrikgebä­ude leer.

„Wir haben immer wieder versucht, was daraus zu machen, aber es hätte sich ökonomisch nicht gerechnet“, sagt Forschner. So sei einmal angedacht gewesen, an dem Standort ein Dienstleis­tungszentr­um aufzuziehe­n mit zum Beispiel Ärzten und einem Steuerbera­tungsbüro. „Aber die Investitio­n hätte sich nicht getragen mit den Mieten, die diese zahlen wollten.“Auch, auf dem Areal eine Seniorenwo­hnanlage entstehen zu lassen, war zwischenze­itlich mal Thema. Schließlic­h habe er das Grundstück an das Baubüro Jung verkauft.

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FOTO: REGINA BRAUNGART
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FOTO: REGINA BRAUNGART Ein Bild vom Abriss: Anfang Mätrz war das alte Fabrikgebä­ude Geschichte. Gebaut wurde es, so Peter Schuhmache­r, von dem Chirurgie-Instrument­e Hersteller Schumacher, danach war dort die Firma Plankenhor­n, Trikotware­n, und schließlic­h die Firma Forschner.
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FOTO: REGINA BRAUNGART So, das ist das Plakat am Bauzaun, soll der Gebäudekom­plex aussehen.
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