Militärausgaben auf Höchststand
(dpa) - Angeführt von der stärksten Militärmacht USA haben die Länder der Erde im abgelaufenen Jahr fast zwei Billionen Dollar in ihre Verteidigungsapparate gesteckt. Weltweit wurden 2019 – und damit vor Beginn der Corona-Pandemie – schätzungsweise 1,917 Billionen Dollar (1,77 Billionen Euro) und damit 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr für das Militär ausgegeben, wie aus einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht.
Das entsprach 2,2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und schätzungsweise 249 Dollar (230 Euro) pro Erdbürger. Gleichzeitig handelte es sich um den fünften jährlichen Anstieg infolge und einen neuen Höchstwert seit Beginn vergleichbarer Sipri-Aufzeichnungen im Jahr 1988. Deutschland landete nach dem größten jährlichen Zuwachs unter allen Top-15-Staaten auf Platz sieben der Liste.
Die Friedensforscher gehen angesichts der Corona-Krise davon aus, dass damit vorerst ein Höchststand bei den weltweiten Militärausgaben erreicht ist. Der mit der Pandemie verknüpfte wirtschaftliche Abschwung werde einen großen Einfluss auf die Budgets der Regierungen und all ihre Ausgaben im Jahr 2020 haben, sagte der Sipri-Forscher Nan Tian. Die Länder müssten dabei unter anderem abwägen, ob sie ihre Mittel lieber ins Militär oder in Gesundheitswesen, Bildung oder Infrastruktur stecken wollten.