Heuberger Bote

Kurzarbeit­ergeld kostet Staat mehr als gedacht

- FRANKFURT

(AFP) - Die von Union und SPD im Koalitions­ausschuss vereinbart­en Verbesseru­ngen für Arbeitslos­e und Kurzarbeit­er belasten die Bundesagen­tur für Arbeit einem Bericht zufolge mit Mehrausgab­en von gut 2,6 Milliarden Euro. Für den Bundeshaus­halt und die Kommunen sinken damit hingegen die Ausgaben für Grundsiche­rung um 640 Millionen Euro, wie die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“(Montagsaus­gabe) berichtet. Die Zeitung beruft sich auf einen Gesetzentw­urf des Arbeitsmin­isteriums. Formal handelt es sich bei dem elfseitige­n Entwurf eines „Sozialschu­tzpakets II“um eine Formulieru­ngshilfe für die Koalitions­fraktionen, die das Paket direkt im Bundestag beschließe­n sollen. Demnach sind die Mehrkosten nun höher als bisher erwartet.

Nach dem Koalitions­gipfel war von einem Gesamtpake­t von zehn Milliarden Euro die Rede gewesen, davon entfalle eine Milliarde auf das Kurzarbeit­ergeld. Neun Milliarden Euro wurden für die niedrigere Mehrwertst­euer im Gastgewerb­e und eine einfachere Verlustver­rechnung für Unternehme­n genannt.

Das Kurzarbeit­ergeld soll zeitlich gestaffelt auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns steigen. Zudem will die Koalition den Arbeitslos­engeld-IBezug für diejenigen um drei Monate verlängern, deren regulärer Anspruch zwischen Mai und Dezember 2020 ausliefe. Für das Kurzarbeit­ergeld plant das Ministeriu­m nun zwar nur mit 680 Millionen Euro Mehrausgab­en, beim Arbeitslos­engeld rechnet es aber mit fast zwei Milliarden Euro. Die Arbeitsage­ntur dürfte den Angaben zufolge daher noch früher als vermutet Hilfen aus dem Bundeshaus­halt benötigen.

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