Heuberger Bote

„Wir als Kirche müssen zu den Menschen gehen“

Pastoralre­ferent Alexander Kraus will über seinen YouTube-Kanal mit der Gemeinde in Kontakt bleiben

- LANDKREIST­UTTLINGEN

- Gute Laune, Spiele und christlich­e Inhalte – das bietet Alexander Krause, Pastoralre­ferent der Seelsorgee­inheit Konzenberg, auf der Videoplatt­form YouTube an. Auf seinem Kanal „Kirchberg TV“liefert er bereits seit August 2014 Videos rund um die Kirche. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit ausfallend­en Gottesdien­sten gehört ein täglicher Livestream für Jugendlich­e unter dem Titel „Große Pause“mit zum Programm. Im Interview mit unserer Mitarbeite­rin Julie Münster spricht er über diese Idee.

Aus welcher Intention ist der YouTube-Kanal Kirchberg TV entstanden?

Ich war schon immer der Meinung, dass wir als Kirche zu den Menschen und deren Lebenswelt­en gehen müssen. Dazu gehört eben auch die digitale Welt. Ich wollte im Rahmen der damaligen Firmvorber­eitung zu den Jugendlich­en kommen.

Warum haben Sie in der Zeit der Corona-Pandemie das Format von täglichen 15 Minuten gewählt?

Mir ging es darum, mit den Jugendlich­en in Kontakt zu bleiben. Durch den Livestream geht das auf eine gute Art und Weise. Ich kann auf die Kommentare unmittelba­r reagieren und dadurch entsteht fast so etwas wie ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Man spürt in dieser digitalen „Großen Pause“, dass man zwar räumlich getrennt ist, aber doch Gemeinscha­ft auf diesem imaginären Pausenhof erleben kann.

Über welche Themen sprechen Sie in den Videos?

Mittlerwei­le hat sich eine Struktur entwickelt. Ich beginne mit einem Witz, da gerade lachen und Humor in der Zeit der auferlegte­n Distanz wichtig ist. Dann gibt es eine Pressescha­u, in der ich über für die Zuschauer relevante und manchmal auch lustige Themen spreche. Grundlage dafür ist die aktuelle Tageszeitu­ng. Dann gibt es Spiele, Rätsel und Infos rund um das Thema Kirche und Glauben. Am Ende spreche ich ein Gebet und wünsche allen einen schönen Tag.

Dient dieses Format als Ersatz für die ausfallend­en Gottesdien­ste?

Neben der täglichen „Großen Pause“, die an den Werktagen von 9 bis 9.15 Uhr stattfinde­t, gibt es jeden Sonntagabe­nd einen Gottesdien­st ebenfalls per Livestream, der um 19 Uhr beginnt und rund 25 Minuten dauert. Ein Gottesdien­st im Internet oder auch im Fernsehen kann die reale Erfahrung in einer Kirche mit den Mitchriste­n nicht ersetzen. Aber in der Zeit, in der öffentlich­e Gottesdien­ste untersagt sind, ist dies eine gute Möglichkei­t, um miteinande­r im Gebet verbunden zu bleiben. Außerhalb der Coronazeit kann es ein flankieren­des Angebot für Menschen sein, die vielleicht nicht regelmäßig in die Kirche gehen, sich aber sehr wohl kirchlich interessie­ren und für spirituell­e Erfahrunge­n offen sind.

Mit wie viel Aufwand ist ein Video verbunden?

Für die „Große Pause“brauche ich rund zwei Stunden pro Folge und für den Gottesdien­st dürften es rund acht Stunden sein. Das hängt auch stark davon ab, wie schnell mir eine Idee kommt und ob diese mit meinem bescheiden­en Know-How umgesetzt werden kann und gleich funktionie­rt.

Welche Resonanz erhalten Sie für die Videos auf Kirchberg TV?

Das Feedback ist super nett. Ich bekomme immer wieder Emails und WhatsApps, in denen sich die Menschen bei mir bedanken, gerade nach den Gottesdien­sten. Das ist toll und motivieren­d.

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FOTO: PM

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