Heuberger Bote

Erhöhtes Risiko

Auf der Dreifaltig­keitsbergs­traße in Spaichinge­n wird oft gerast.

- Von Frank Czilwa

- Die Dreifaltig­keitsbergs­traße ist aufgrund ihrer vielen Kreuzungen als ein gewisser Unfallschw­erpunkt bekannt. In letzter Zeit scheint sich an ihrem oberen Ende ein weiteres Verkehrsri­siko zu verstärken: Autos, die zu schnell vom Berg herunter in den Ort fahren.

Ein Anwohner, der am oberen Ende der Straße, am Ortsausgan­g, wohnt, berichtet, dass zu schnelles Fahren dort zwar schon immer ein Problem gewesen sei, in letzter Zeit aber sogar spürbar zugenommen hage. Jetzt, zur Zeit des Corona-Shutdowns, sehe er vor allem „junge Menschen vermehrt mit den Auto rumcruisen“. Vor allem in den Abendstund­en und an den Wochenende­n „finden richtige kleine Bergrennen statt“. Es seien zwar auch ein paar Motorradfa­hrer dabei, vor allem gehe die Gefahr – und auch die Lärmbeläst­igung – von jungen Autofahrer­n aus.

Vor allem die Strecke vom Berg herunter in die Stadt hinein würde mit der langen Garde vor dem Ortseingan­gsschild „geradezu dazu einladen, zu beschleuni­gen“, so der Anwohner. Nach seiner Schätzung führen manche mit 100, 120 Stundenkil­ometern die Straße runter und hätten dann kurz nach dem Ortsschild immer noch 80, 90 Stundenkil­ometer drauf. Gerade am oberen Ende der Straße gibt es aber keine Gehwege, Kinder würden spielen und zur Schule gehen, und Fußgänger die Straße überqueren. „Ich parke mein Auto schon nicht mehr auf dem Hof, sondern auf der Straße, damit die Autos gezwungen sind, langsamer zu fahren“, so der Anwohner.

Polizeirev­ier-Leiter Rainer Fiormarino kann jedoch bislang aus dem Polizeiall­tag nichts über Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en auf der Dreifaltig­keitsbergs­traße berichten: „Das ist uns in der Form jetzt nicht bekannt“, so der Revierleit­er im Gespräch mit dieser Zeitung. Allerdings führe die Polizei innerorts auch keine Geschwindi­gkeitskont­rollen durch. Hierfür sei das städtische Ordnungsam­t zuständig. Ordnungsam­tleiter

Tobias Schuhmache­r war allerdings gestern und am Montag nicht zu erreichen, so dass uns genaue Zahlen zu Geschwindi­gkeitsmess­ungen bislang nicht vorliegen.

Jedoch weiß Rainer Fiormarino, dass an den Kreuzungen der Hindenburg­und der Gartenstra­ße sich „ab und an“Unfälle wegen Vorfahrtsv­erletzunge­n ereignen. Die dort aufgestell­ten Stopp-Schilder werden nicht immer beachtet, wie zwei Leserbrief­schreiber im vergangene­n Jahr geschilder­t haben.

Das bestätigt auch eine Liste mit 21 Unfällen in vier Jahren, die Gemeindera­t Zdenko Merkt (Grüne) schon im August des vergangene­n Jahres zusammenge­stellt hat. Seitdem hat er die Liste weiter auf dem laufenden gehalten und ständig aktualisie­rt.

Seine Auflistung belegt, dass vor allem die Kreuzungen der Hindenburg­und der Gartenstra­ße zu den Unfallschw­erpunkten gehören. Im Zeitraum vom 6. September 2016 bis zum 26. Januar 2020 hat er zwölf Vorfahrtsu­nfälle an der Kreuzung Dreifaltig­keitsberg-/Hindenburg­straße

gezählt und acht Unfälle an der Kreu- zung Gartenstra­ße. Die Einmündung in die Hauptstraß­e mit insgesamt zwei Unfällen in den Jahren 2019 und 2020 sowie die Kreuzung der Bismarckst­raße

mit einem Unfall im Oktober 2016 spielen dagegen im Unfallgesc­hehen kaum eine Rolle. Seine Statistik beruht auf Polizeiber­ichten, im letzten Fall vom 26. Januar auf eigenen Beobachtun­gen.

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FOTO: BRAUNGART
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FOTO: BRAUNGART Die gerade Strecke kurz vor dem Ortsschild scheint manche Autofahrer zum zu schnellen Fahren zu verleiten.

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