Heuberger Bote

Landrat Bär ist „verhalten optimistis­ch“

Weniger Corona-Neuerkrank­ungen – Landkreis wappnet sich für zweite Infektions­welle

- Von Lisa Klebaum

- Tuttlingen­s Landrat Stefan Bär und Rudolf Wuhrer, Vorsitzend­er des Bürgermeis­terkreisve­rbandes des Gemeindeta­gs, haben in einer Pressekonf­erenz am Dienstag „verhalten optimistis­ch“auf die vergangene­n zwei Wochen zurückgebl­ickt. Die Zahl der Corona-Neuerkrank­ungen sei weniger geworden. Trotzdem mahnt der Landrat zur Vorsicht: Die Gefahr einer neuen Infektions-Welle sei noch nicht gebannt.

„Die genesenen Fälle übersteige­n mittlerwei­le die Zahl der aktiv infizierte­n Patienten“, resümiert Landrat Stefan Bär. Stand Dienstag gab es insgesamt 472 bestätigte Corona-Fälle. Davon sind 147 aktiv infiziert. 325 Personen sind wieder genesen. „Insgesamt gehen die Zahlen zwar zurück, trotzdem hat es am Wochenende einen weiteren Todesfall gegeben“, sagt Bär.

Zuletzt sind im Trossinger Seniorenze­ntrum Bethel 56 Menschen mit Corona infiziert worden, 34 davon Bewohner und 22 Mitarbeite­r. Das Gesundheit­samt Tuttlingen hat die Einrichtun­g unter Quarantäne gestellt. Von 40 Bewohnern stehen die Testergebn­isse bislang noch aus (wir haben berichtet).

Trotz der rückläufig­en Zahlen, stellt sich der Landkreis auf eine zweite Ansteckung­swelle ein: „Wir haben bereits Maßnahmen ergriffen, um uns beispielsw­eise auf einen Überlauf an Patienten im Klinikum Tuttlingen vorzuberei­ten“, sagt Bär. Dazu habe man die notwendige Schutzausr­üstung aufgestock­t. „Mittlerwei­le haben die Mitarbeite­r der Verwaltung und die Ärzteschaf­t auch eine gewisse Routine, sodass man für eine möglicherw­eise zweite Corona-Welle gerüstet ist – anders als noch vor fünf Wochen“, erklärt der Landrat.

Weil am 4. Mai die Schulen in Baden-Württember­g wieder öffnen, muss auch das Corona-Testzentru­m in der Tuttlinger Fritz-Erler-Schule weichen. Künftig sollen Abstriche in Arztpraxen in Tuttlingen, Mühlheim, Emmingen-Liptingen, Gosheim und Trossingen durchgefüh­rt werden oder durch die Ärzte mit dem Corona-Mobil. „Bei Bedarf könnten wir auch wieder auf die ehemalige Drive-In Station beim Tuttlinger DLRG-Heim zurückgrei­fen“, so der Landrat.

Wie schon in den vergangene­n Wochen, bleibt das Landratsam­t für Kunden geöffnet. „Wer einen Termin hat, meldet sich im Foyer. Um unnötige Wartezeite­n zu vermeiden und den Kontakt zu anderen zu reduzieren, sollte aber vorher ein Termin ausgemacht werden“, erklärt der Landrat. Diese Regelung hätte sich in den letzten Wochen bewährt. Den größten Ansturm an Besuchern erlebte die Kfz-Zulassungs­stelle. Deshalb wurde dort die Möglichkei­t geschaffen, weitere Schalter zu öffnen. Ab dem 9. Mai ist die Zulassung auch wieder an Samstagen geöffnet.

„Das Tragen von Alltagsmas­ken innerhalb des Verwaltung­sgebäudes ist allerdings Pflicht. Kunden, die keine Maske dabei haben, erhalten am Eingang eine Maske kostenfrei“, sagt Bär.

Ab Freitag, 1. Mai, soll es auch wieder einen regulären Busverkehr geben. „Zumindest, wie in den vergangene­n Wochen, bis 20 Uhr“, so der Landrat. Aufgrund der aktuellen Situation konnten Abocard-Inhaber ihre Abocard monatsweis­e – sofern keine Fahrten mit dem ÖPNV gemacht werden und die Karte daher nicht benötigt wird – im TUTicketKu­nden-Center hinterlege­n und erhielten anschließe­nd die Kosten für die Zeit erstattet.

In dieser Zeit wurden insgesamt rund 1000 Abos zurückgege­ben – 800 davon waren Schülerabo­s. „Jetzt, wo die Schule wieder beginnt, werden diese aber wohl wieder aktiviert“, sagt Bär und weist noch einmal auf die allgemeine Maskenpfli­cht beim Einkaufen und im öffentlich­en Nahverkehr hin. Die Maßnahmen dienen dem Schutz aller. „Trotz Maskenpfli­cht sollten wir uns aber nicht dazu verleiten lassen, den Abstand von 1,5 Metern zu unterschre­iten“, so Landrat Bär. „Es wäre verfrüht, Entwarnung zu geben. Eine weitere Corona-Welle kann nur verhindert werden, wenn wir uns alle weiterhin so disziplini­ert verhalten wie bisher.“

Auch Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer zeigt sich zuversicht­lich und appelliert an das Durchhalte­vermögen eines jeden einzelnen: „Wir geben weiter aufeinande­r acht – dazu muss jeder seinen Anteil beitragen.“

 ?? FOTO: ARNE DEDERT ?? Im ÖPNV herrscht Masken-Pflicht. Wer keine dabei hat, kann eine bei dem Busfahrer erwerben.
FOTO: ARNE DEDERT Im ÖPNV herrscht Masken-Pflicht. Wer keine dabei hat, kann eine bei dem Busfahrer erwerben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany