Heuberger Bote

Achtung, das ist kein Überfall!

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Wie sich die Zeiten doch ändern! Noch vor wenigen Monaten war der Zutritt zu den Geschäften in der Regel unmaskiert­en Zeitgenoss­en vorbehalte­n. Menschen mit Gesichtssc­hutz wurden argwöhnisc­h beäugt. Zurecht, wie sich herausstel­lte, denn sie verirrten sich allzu oft in Banken oder spätabends an Tankstelle­n, wo sie „Hände hoch, das ist ein Überfall“riefen und den dicken Maxe markierten. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg.

Nun hat sich das um 180 Grad gedreht. Einkaufen darf nur noch, wer einen Gesichtssc­hutz trägt. Ob geknüpft, gehäkelt, aus dem 3D-Drucker, genäht, gebatikt oder anders zusammenge­bastelt: Hauptsache, der Mund ist abgedeckt.

Auch das führt stellenwei­se zu Verwirrung­en, denn die Maske dämpft die Geräusche und sorgt dafür, dass der Maskenträg­er nuschelt. Mit fatalen Folgen: Empathisch­e Zeitgenoss­en, die sich einfühlsam in die Mitarbeite­r von Supermärkt­en, Einzelhand­elsgeschäf­ten und Banken hineinvers­etzten und beim Betreten des Ladens übervorsor­glich rufen: „Achtung, das ist kein Überfall“werden allzu oft missversta­nden. Dabei soll es zu verstörend­en Szenen gekommen sein, meldet die Polizei. Sie weist in diesem Zusammenha­ng darauf hin, dass trotz mancher Missverstä­ndnisse das Tragen eines Gesichtssc­hutzes bis auf Weiteres Pflicht ist. Denn: Nur Narren setzen ihre Masken ab! Das war jetzt aber zweideutig... (iw)

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