Heuberger Bote

Stadtradel­n findet wie geplant im Juli statt

Eine Verschiebu­ng in den Herbst, wie das Verkehrsmi­nisterium vorschlägt, gibt es nicht

- Von Matthias Jansen TUTTLINGEN

- Das Stadtradel­n in Tuttlingen wird in diesem Jahr im geplanten Zeitraum vom 29. Juni bis 19. Juli stattfinde­n. Damit ist der Vorschlag von Landes-Verkehrsmi­nister Winfried Hermann nach einer Corona-bedingten Verlegung vom Tisch. Dies scheint – bei der Auslastung von Fahrradges­chäften in Tuttlingen – auch sinnvoll zu sein.

„Wir sind komplett vollgepack­t“, heißt es bei Zweirad Dangelmaie­r. Mit einer Dauer von zwei bis drei Wochen müsse man bei einer Reparatur des Fahrrads schon rechnen. Termine für die Instandset­zung des Zweirades werden nicht vergeben. Dies liegt daran, weil die Mechaniker sich den Zustand des Gefährtes erst anschauen wollen. „Sie können spontan vorbeischa­uen, sollten aber das Fahrrad mitbringen. Dann sehen wir, ob die Teile für die Reparatur da sind oder ob die Reparatur komplizier­ter wird“, ist die Auskunft des Tuttlinger Geschäfts.

Auch bei anderen Geschäften in Tuttlingen und der Region muss man sich wegen der Reparatur des Fahrrades gedulden. Auf Nachfrage unserer Zeitung heißt es, dass man durchaus mehrere Wochen Vorlauf brauche, bis eine Reparatur vorgenomme­n werden kann. Viele Menschen scheinen die Zeit jetzt zu nutzen, um wieder selbst in die Pedale zu treten.

Dementspre­chend scheint die Stadt Tuttlingen mit ihrer Entscheidu­ng, das Stadtradel­n wie geplant vom 29. Juni bis zum 19. Juli zu veranstalt­en, richtig zu liegen. „Eine Verschiebu­ng macht in unseren Augen wenig Sinn“, sagt Stadtsprec­her Arno Specht. Eine große Auftakt- oder Schlussver­anstaltung werde es in diesem Jahr ohnehin nicht geben und ob im Herbst, wenn sich das Berufslebe­n ohne Kurzarbeit oder Home-Office normalisie­rt haben könnte, mehr geradelt werde, sei zweifelhaf­t, meint er. „Vielleicht nutzt der eine oder andere ja auch jetzt die Coronabedi­ngte Kurzarbeit für längere Radtouren, um so fit zu bleiben und das Immunsyste­m zu stärken.“

Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann hatte die Kommunen in Baden-Württember­g aufgerufen, ihren Zeitraum für das Stadtradel­n der gegenwärti­gen Lage anzupassen und zu verschiebe­n. Der Kampagnen-Zeitraum war um einen Monat bis zum 31. Oktober verlängert worden. „Nutzen Sie den zusätzlich­en Spielraum bei der Planung für das Stadtradel­n in Ihrer Kommune“, hatte Hermann in einer Pressemitt­eilung erklärt. Wenn die

Kontaktspe­rre gelockert werde und wieder mehr Menschen an ihrem Arbeitspla­tz arbeiteten, dann sei Stadtradel­n angesagt.

Beim Stadtradel­n legen Bürger an 21 aufeinande­rfolgenden Tagen ihre Wege zur Arbeit, Schule oder Ausbildung­sstätte mit dem Fahrrad zurück und sammeln Kilometer. Bisher haben sich schon mehr Kommunen als im Vorjahr (213) angemeldet. Die fälligen Gebühren werden vom Land für die Kommunen übernommen.

Unabhängig von der Terminfrag­e und der Spekulatio­n, wann wie viele Menschen radeln, ist das Thema an der Donau – im Vorjahr hatte Tuttlingen

bei den Städten bis 50 000 Einwohner Platz eins belegt – eine große Bedeutung. „Es geht uns beim Stadtradel­n vor allem um ein klares Bekenntnis zur nachhaltig­en Mobilität und zum Klimaschut­z. Und gerade in Corona-Zeiten ist es wichtig, auch diese Themen in Erinnerung zu rufen, die derzeit etwas in den Hintergrun­d zu rücken drohen. Dabei wird uns der Klimaschut­z noch deutlich länger beschäftig­en als Corona – und die hier drohenden Gefahren für die Menschheit sind noch deutlich größer als die der aktuellen Pandemie“, sagt Oberbürger­meister Michael Beck.

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FOTO: STADT In Tuttlingen wird von Ende Juni bis Mitte Juli wieder für das Stadtradel­n in die Pedale getreten. Eine Verlegung in den Herbst kam für die Verwaltung nicht in Frage.

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