Not-Übe-Räume und ein digitaler Konzertsaal halten den Lehrbetrieb am Laufen
Musikhochschule muss sich der Corona-Realität anpassen - Besondere Sicherheitsvorkehrungen beim Unterricht für Gesang und Blasinstrumente
(pm) - In der CoronaZeit gelten andere Regeln, auch in der Hochschule für Musik Trossingen. Das Sommersemester soll weitestgehend digital stattfinden, so die Vorgabe aus der Politik, die aber auch wieder Ausnahmen in zwingend notwendigen Fällen zulässt. Von Fall zu Fall muss neu entschieden werden, wieweit sich die Hochschule öffnet, denn bei allen digitalen Möglichkeiten, sind gerade beim Musikunterricht Grenzen gesetzt.
„Kein Zugang“warnen seit Wochen große Schilder auf verschiedenen Eingängen der Hochschule. Lediglich der Haupteingang vom Schultheiß-Koch-Platz aus ist inzwischen offen für Studierende, denen nach vorheriger Anmeldung ein Raum zum Üben zugeteilt worden ist. „Seit Ende April findet dieser Not-Übe-Betrieb in großen Räumen der Hochschule statt. Wer vor Ort ist und über kein Instrument zum Üben verfügt, kann schriftlich Räume buchen. Vergeben werden sie blockweise, damit ausreichend gereinigt und gelüftet werden kann – natürlich unter Einhaltung aller Hygiene- und Vorsichtsbestimmungen. Die beliebten Aufenthaltsorte im Foyer und bei der Cafeteria sind mit weiß-roten Bändern abgesperrt, nichts soll zum Verweilen einladen“, so die Mitteilung der Hochschule.
„Wir überlegen von Woche zu Woche neu, wie wir die Rahmenbedingungen so gut wie möglich ausgestalten können, ohne die Gesundheit zu gefährden“, bestätigt Rektor Prof. Christian Fischer, der im engen Austausch
mit den Kollegen der anderen Musikhochschulen steht. „Rektorat und Verwaltung arbeiten im Hintergrund auf Hochtouren, um den Studienbetrieb trotz aller Schwierigkeiten zu gewährleisten und - auf sicherem Abstand – zu unterstützen wo es Fragen und Probleme gibt, und die sind zahlreich, denn viele Studierende aber auch viele Lehrende aus anderen Ländern können derzeit gar nicht nach Trossingen kommen. Auch die Aufnahmeprüfungen können nicht wie vorgesehen Ende Juni stattfinden, sondern müssen neu konzipiert werden“, so die Mitteilung weiter.
Seit dieser Woche werden auf Antrag Examenskandidaten in Trossingen unterrichtet, allerdings nicht in Gesang und auf Blasinstrumenten, denn dort herrschen angesichts des großen Luftaustausches nochmals besondere Sicherheitsvorkehrungen. Geschlossen bleibt auch die Bibliothek. Per Formular können Studierende Medien ausleihen und im Kasten bei der Zentrale abholen oder sich zuschicken lassen. Für die digitalen Handapparate zu Vorlesungen und Seminaren wurden die benötigten Werke eingescannt.
„Öffentliche Veranstaltungen sind inzwischen übrigens für das gesamte Semester abgesagt. Dafür hat jetzt ein digitaler Konzertraum rund um die Uhr geöffnet: der Digital Concert Space mit zahlreichen Beiträgen von Studierenden und Lehrenden der Musikhochschule. Die Kunst macht auch in Trossingen keine Pause“, verspricht die Hochschule für Musik in Trossingen.