Heuberger Bote

Fernzüge der Bahn sind pünktliche­r

Verbesseru­ng dürfte mit gesunkenen Fahrgastza­hlen wegen Corona zusammenhä­ngen

- BERLIN

(dpa) - Die Fernzüge der Bahn sind im April abermals pünktliche­r ans Ziel gekommen – auch begünstigt von den Folgen der CoronaPand­emie. Im April habe sich die Pünktlichk­eit im gesamten Personenve­rkehr auf der Schiene „deutlich verbessert“, berichtete ein Bahnsprech­er am Sonntag. Im Fernverkeh­r kamen demnach 88,6 Prozent der Züge rechtzeiti­g an. Das waren 9,9 Prozentpun­kte mehr als im April 2019 – und 6,2 Prozentpun­kte über dem Wert vom März (82,4 Prozent). Allerdings sind aktuell nur rund drei Viertel der Fernverkeh­rszüge im Einsatz.

Zur genauen Auslastung der Züge und den konkreten Gründen der steigenden Pünktlichk­eit äußerte sich die Bahn nicht. Zumindest eine Rolle dürften dabei sinkende Fahrgastza­hlen und eine niedrigere Taktung in der Corona-Pandemie spielen. Denn als ein wichtiger Grund für Verspätung­en gilt das Aus- und Einsteigen der Reisenden an vollen Bahnsteige­n.

Ein Zug gilt als verspätet, wenn er sechs Minuten oder mehr nach der planmäßige­n Zeit am Ziel ankommt.

Für das laufende Jahr will der bundeseige­ne Konzern eine Pünktlichk­eitsquote von 78 Prozent erreichen. Hatte der Konzern im vergangene­n Jahr sein selbst gestecktes Ziel von damals 76,5 Prozent noch knapp verfehlt, verbessert­e sich die Pünktlichk­eit im Januar deutlich. Rund 84,3 Prozent der Züge kamen zum Jahresauft­akt pünktlich. Im Februar drückten mehrere Sturmtiefs die Quote dann auf knapp unter 80 Prozent.

Der kommissari­sche EVG-Vorsitzend­e Klaus-Dieter Hommel sagte, es werde mehrere Jahre dauern, bis sich im Fernverkeh­r die Fahrgastza­hlen erholen. „Wir gehen davon aus, dass wir 2022 oder 2023 die Zahlen erreichen, die wir 2019 gesehen haben“, sagte Hommel, der auch langjährig­es Mitglied des Bahn-Aufsichtsr­ats ist. Weil die Beschäftig­ten nun mehr Erfahrung mit Telefon- und Videokonfe­renzen haben, werde es vorerst weniger Dienstreis­en mit der Bahn geben, sagte der Gewerkscha­fter. „Wir werden viele Fahrten, die wir früher gemacht haben, nicht mehr machen. Wir haben gelernt, dass es auch anders geht.“

Mit 151 Millionen Kundenfahr­ten hatte der Fernverkeh­r im vergangene­n Jahr noch den fünften Fahrgastre­kord in Folge erreicht. Dann kam der Einbruch in der Corona-Krise.

Bahn und Bund hatten als Ziel vereinbart, bis 2030 die Fahrgastza­hl der Bahn zu verdoppeln, um mehr Menschen für den Verzicht auf Auto und Flugzeug zu gewinnen.

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FOTO: IMAGO IMAGES Mit Corona kam der Einbruch bei den Fahrgastza­hlen.

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