Gosheimer Gemeinderat votiert für Architektenwettbewerbe
Neubau von Bauhof und DRK-Gebäude sind neben dem Haushalt 2020 Hauptthemen der jüngsten Sitzung
- Gosheims Bürgermeister André Kielack hat zu einer ungewöhnlichen Gemeinderatssitzung eingeladen: Aus gesundheitlicher Vorsorge fand sie in der Jurahalle statt. In der einen Hallenhälfte erhielt jeder der Räte einen eigenen Tisch, die zahlreich erschienenen Zuhörer saßen mit dem nötigen Sicherheitsabstand in der anderen Hallenhälfte, Desinfektionsmittel und Schutzmasken lagen für alle bereit. Hauptthemen waren der Haushalt 2020 und der Neubau von Bauhof und DRK-Gebäude.
Rückblickend erläuterte Kielack den Beschluss des Gremiums vom 16. Dezember, die beiden Rettungsdienste (DRK und Feuerwehr) am jetzigen Standort in der Daimlerstraße 34 zusammenzuführen. Dadurch bedingt wird dort ein neues DRKGebäude gebaut sowie in der „Alten
Wehinger Straße/Am Bühl“ein neues Bauhofgebäude. Um gemäß der Vorschriften der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge auf der sicheren Seite zu sein, gibt es nur zwei Verfahren: Mehrfachbeauftragung und Architektenwettbewerb, wobei die Verwaltung letzteres bevorzugt. Kielack betonte, dass man mit diesem Instrumentarium in Gosheim ganz neue Wege beschreiten und ein „Zeichen des Aufbruchs“setzen wolle.
Mittels einer Präsentation führte Gerd Grohe vom Architektenbüro Kohler Grohe Architekten, Stuttgart, in die Materie der zwei Verfahren ein. Das Gremium begrüßte zwar mehrheitlich einen solchen Wettbewerb, kritisierte jedoch die hohen Honorarkosten von 118 000 Euro brutto und bat um ein günstigeres Angebot, welches eventuell durch Synergieeffekte erreicht werden könnte, und weniger Bewerbern um die Teilnahme. Anfang 2021 sollen die Siegerentwürfe gekürt werden. Der Gemeinderat stimmte bei einer Gegenstimme der Umsetzung zweier Architektenwettbewerbe zu. Kielack
zeigte sich erfreut, dass mit diesen Architektenwettbewerben die ersten Schritte für zwei große Bauvorhaben „und damit eine tolle Weiterentwicklung für Gosheim“eingeleitet
werden könnten.
Weiter ging es um die Verabschiedung des Haushaltplans 2020. Nach einer Vorberatung waren Änderungsvorschläge eingearbeitet worden. Da die öffentliche Gemeinderatssitzung am 9. März aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, waren die Gemeinderäte per Umlaufbeschluss um ihre Stellungnahme und Zustimmung gebeten worden. Die Rückmeldungen haben auch bezüglich der geplanten beiden Beteiligungen an der Netze BW und der ENBW ein einstimmiges Votum hervorgebracht.
Zudem beschäftigte sich der Rat mit dem Erlass von Bauplatzvergaberichtlinien für Gosheim. Da die Gemeinde zeitnah vier Bauplätze im Bereich Lehrwiesen und Egarten verkaufen möchte, benötigt man dafür ein rechtsicheres Vergabeverfahren, welches sich am „Ulmer Modell“orientiert. Zu dem von der Verwaltung vorgeschlagenen Fragekatalog/Bewerbungsbogen hatte das Gremium diverse Anregungen und Änderungswünsche. Die eingebrachten Wünsche werden nochmals rechtlich geprüft und erneut dem Gremium vorgelegt.