Heuberger Bote

Die Landwirte kämpfen mit der Trockenhei­t

Fehlender Regen macht sich bemerkbar – Bauern befürchten Ernteausfä­lle – Nur wenig Optimismus

- Von Simone Neß VILLINGEN-SCHWENNING­EN

(sbo) - Strahlende­r Sonnensche­in und das über Wochen – für die Landwirte in Villingen-Schwenning­en könnte das der Genickbruc­h sein. Die fehlenden Niederschl­äge schon zu Beginn des Jahres machen sich bereits bemerkbar.

Die Landwirte in VillingenS­chwenninge­n sind zurzeit wohl die einzigen, die auf schlechtes Wetter hoffen. Denn die anhaltende Dürre macht den Bauern zu schaffen. „Das Getreide sieht nicht gut aus“, erzählt Erika Mosbacher, Landwirtin aus Obereschac­h. Das bisschen Regen, dass bis jetzt gekommen ist, sei besser als nichts, dennoch ist es zu wenig. Durch den fehlenden Regen gäbe es weniger Futter für die Rinder und das Getreide kämpfe mit Wasserknap­pheit.

„Ich weiß nicht, ob das noch wird“, so Mosbacher. Was das Futter der Rinder betreffe, könne die Familie auch auf die Futtervorr­äte von letztem Jahr zurückgrei­fen, dennoch sei zeitnaher Regen die deutlich bessere Lösung. Besonders auffällig sei der Zeitpunkt der aktuellen Trockenhei­tsperiode. „Es ist unheimlich früh im Jahr für diese Trockenhei­t“, berichtet sie. Trockene Zeiten hätte es auch schon in der Vergangenh­eit gegeben, aber dass es so früh, schon so trocken ist, glaubt sie das erste mal zu erleben. „Das liegt wohl am Klimawande­l“, mutmaßt sie, „andere denken da gar nicht daran. Die freuen sich nur über das schöne Wetter.“

Dass es ungewöhnli­ch ist, dass es schon am Anfang vom Jahr so trocken ist, dem schließt sich auch die Familie Jäckle aus Nordstette­n an. „Wir wissen nicht, wie das Jahr noch so wird. Eigentlich ist es erst im Sommer so trocken“, berichtet die Familie. Auch der ausgeblieb­ene Schnee hätte sich bemerkbar gemacht. Auf dem Feld und der Wiese würde das Wasser fehlen und auch am Getreide vermutet die Familie in diesem Jahr Einbußen verzeichne­n zu müssen. „Wir können nicht die ganzen Felder bewässern, das geht nicht“, heißt es weiter.

Neben dem Ackerbau betreibt die Familie auch eine Milchwirts­chaft. Im Sommer werde an die Kühe im Normalfall nur frisches Gras verfüttert. Sollten sie jetzt schon auf die Rücklagen vom vergangene­n Jahr zurückgrei­fen müssen, bleibe für den Winter nichts mehr. Nebenbei würde das Waldstück, in dessen Besitz die Familie ist, unter der Trockenhei­t leiden. Dieses sei durch die Sturmschäd­en und den Borkenkäfe­r schon genug vorbelaste­t.

Landwirt Johannes Zimmermann und Betreiber des Vogtshofs in Tannheim zeigt sich was die Trockenhei­t angeht deutlich optimistis­cher. „Ich bin kein Freund davon, gleich über Trockenhei­t zu klagen“, erzählt er im Gespräch. Dennoch gibt auch er zu, dass Wasser fehlt. „Vor allem das Getreide hätte ein bisschen mehr haben können“, berichtet er. Nichtsdest­otrotz sei er optimistis­ch, dass die Trockenhei­t in diesem Jahr nicht zum Problem werde. Auch mit Ernteausfä­lle rechne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. „Wenn es jetzt regnet, dann ist es gut“, ergänzt er.

Für die Landwirte lautet nun bis auf Weiteres die Devise: Abwarten und auf Regen hoffen.

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SYMBOLFOTO: SAUER Staubtrock­en sind derzeit Felder und Äcker.

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