Heuberger Bote

Hermle rechnet mit halbiertem Jahresumsa­tz

Krise macht Gosheimer Unternehme­n schwer zu schaffen

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(pm) - Die Maschinenf­abrik Berthold Hermle AG hat im ersten Quartal 2020 einen Konzernums­atz von 79,5 Millionen Euro erzielt – laut Pressemitt­eilung 24,9 Prozent weniger als im entspreche­nden Vergleichs­zeitraum 2019 (105,9 Millionen). Im Gesamtjahr 2020 rechnet Hermle mit einem Rückgang des Konzernums­atzes um rund 50 Prozent und einer hierzu überpropor­tionalen Ergebnisre­duzierung.

Seit März sei das Geschäft des Werkzeugma­schinenher­stellers zunehmend durch die Auswirkung­en der Covid-19-Pandemie beeinträch­tigt. Auf das Inland entfiel ein Volumen von 32,3 Millionen Euro (Vj. 50,4), auf das Ausland 47,2 Millionen (Vj. 55,5). Das Betriebser­gebnis nahm überpropor­tional zum Umsatz ab.

Auf Basis seines Konzepts des „atmenden Unternehme­ns“legte Hermle die Produktion wegen Störungen beim Warenverke­hr und zum Schutz der Belegschaf­t bis Ostern für drei Wochen still. Im Zuge dessen wurden die aus den Vorjahren gut gefüllten Gleitzeitk­onten der Beschäftig­ten zu guten Teilen abgebaut.

Der Auftragsei­ngang des Konzerns nahm in den ersten drei Monaten 2020 um 35,9 Prozent auf 70,5 Millionen Euro ab, wobei sich die Pandemie auch hier deutlich bemerkbar machte, so die Mitteilung. Aus dem

Inland kamen neue Bestellung­en im Wert von 21,2 Millionen Euro herein (Vj. 46,4), aus dem Ausland 49,3 Millionen Euro (Vj. 63,5). Der Auftragsbe­stand verringert­e sich zum Stichtag 31. März auf 90,3 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 99,3).

Die Finanz- und Vermögensl­age von Hermle sei Ende März „sehr solide“geblieben. Das Unternehme­n verfügte über hohe Liquidität­s- und Eigenkapit­alreserven und sei „gut auf die Ausnahmesi­tuation vorbereite­t“. Ende März beschäftig­te die Gruppe 1310 Mitarbeite­r, neun weniger als Ende 2019. „Durch Fluktuatio­n oder Pensionier­ungen frei gewordene Stellen wurden aufgrund der Situation nicht neu besetzt.“Im ersten Quartal wurde das neue Handlingsy­stem HS flex heavy für besonders schwere Bauteile auf den Markt gebracht, von dem bereits erste Exemplare verkauft wurden. Im April verstärkte sich der Nachfrager­ückgang im Werkzeugma­schinenbau durch die Pandemie laut Mitteilung weiter. Bei Hermle lief die Fertigung nach Ostern für drei Wochen im Normalbetr­ieb. Ab Mai führte das Unternehme­n Kurzarbeit ein und wird voraussich­tlich vor allem im zweiten Halbjahr erneut produktion­sfreie Wochen einlegen. „Ersatzteil­versorgung, Service und Vertrieb stehen Kunden stets zur Verfügung.“

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