Verkehrsschau könnte Lösungen für Minikreisel bringen
„Sanierungsgebiet Ortsmitte“ist Hauptthema im Wehinger Rat – Gemeinderäte sind nur schlecht zu verstehen
- Die jüngste Gemeinderatssitzung des Wehinger Gemeinderates am Montagabend hat coronabedingt in der Schlossberghalle stattgefunden. Allerdings erwiesen sich die großzügigen Sicherheitsabstände zwischen Räten und Zuhörern als „Hörkiller“, denn man musste mächtig die Ohren spitzen, um Bürgermeister, Sachverständige und Räte zu verstehen. Bürgermeister
Gerhard Reichegger sagte, dass man versucht habe, die Sitzungsordnung zu verändern, um die Bedingungen zu verbessern. Er versprach, auf Lockerung der Bedingungen hoffend, in der nächsten Sitzung die Sitzanordnungen noch einmal zu verbessern.
Ein Großteil der Sitzung konzentrierte sich auf das Thema „Sanierungsgebiet Ortsmitte“. Reichegger fasste die finanziellen Rahmenbedingungen zusammen, innerhalb derer dieses Projekt stufenweise realisiert werden soll. Weil die geplanten Gewerbesteuereinnahmen nicht mehr ganz den Planvorgaben entsprechen, 2,8 Millionen Euro waren eingeplant, momentan hat man nur noch 2,5 Millionen im Blick, muss die Gemeinde vorsichtig sein. Beruhigend wirkt die Gesamtrücklage von zehn Millionen Euro, die ein sicheres Fundament für die Gesamtkosten von 7,238 Millionen Euro darstellt.
Bevor der Start für den ersten Bauabschnitt beschlossen wurde, kamen die Fachleute von „Greenbox“, in Person von Natalie Janisch und Jan Fischer, sowie der Geschäftsführer der Ingenieurbüros Langenbach, Torsten Novinsky, zu Wort, um schwerpunktmäßig den geplanten Minikreisel bei der „Sonne“samt baulichen Veränderungen zu erläutern. Hier, so fasste es Novinsky zusammen, gäbe es keine klare Lösung, die alle Wünsche erfüllen könne. In direkter Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium könne eine Lösung gefunden werden, die allerdings nicht ohne Einschränkungen möglich sei. Novinsky: „Die Geometrie setzt Zwangspunkte. Die Überschreitung der Fahrbahnteiler ist nicht zu vermeiden“. Er regte eine Verkehrsschau an, nach der Lösungsmöglichkeiten entwickelt werden. In der nächsten Sitzung soll die Frage final beantwortet werden. Nach Beendigung dieser angeregten Diskussion beschloss man, den ersten Bauabschnitt auf den Weg zu bringen. Vor dem geplanten Aldi-Markt soll ein Brunnen gebaut werden, weil an gleicher Stelle früher auch einer gestanden hat. Man einigte sich auf eine Rundform auf Naturstein.
Verschiedenen Bebauungsplanänderungen gab der Gemeinderat sein Einvernehmen, nachdem Bauamtsleiter Richard Hauser die Projekte beschrieben und seitens der
Behörden keine Einwände festgestellt worden waren. Einem Baugesuch eines örtlichen Stromanbieters zum Bau eines dreigeschossigen Bauleiterbüros stimmte der Rat ebenso zu wie dem Verkauf eines anliegenden Grundstücks zu einem Preis von 25 Euro pro Quadratmeter.