Verlässt Bürgermeister Clemens Maier die Stadt?
Die Freie-Wähler-Fraktion in Stuttgart nominiert ihn als Ordnungsbürgermeister - Wahl im Herbst
(sfk/pm) - Bürgermeister Clemens Maier will als Bürgermeister in Stuttgart kandidieren. Die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler in Stuttgart hat ihn als ihren Kandidaten nominiert. Sollte er die Wahl gewinnen, müssten die Trossinger etwa im Dezember seinen Nachfolger wählen.
Die Fraktion der Freien Wähler im Stuttgarter Gemeinderat hat am Dienstagmorgen eine Pressemitteilung verschickt, wonach Trossingens Bürgermeister in der Landeshauptstadt als Ordnungsbürgermeister kandidieren werde. Dort wäre Maier dann für die Bereiche Sicherheit, Ordnung und Sport zuständig, außerdem würde er die Personalverantwortung für rund 1700 Mitarbeiter tragen.
Maier selbst äußerte sich kurze Zeit später ebenfalls per Pressemitteilung: „Ordnungsbürgermeister in Stuttgart zu werden, wäre eine große und sicher auch spannende Herausforderung, der ich mich sehr gerne stellen würde.“. Zwar falle es ihm nicht leicht, nach 13 Jahren in Trossingen ein anderes Amt anzustreben, habe sich Trossingen in den Jahren seiner Amtszeit doch sehr gut entwickelt. Auch seien aktuell viele zukunftsweisende Projekte neu angestoßen worden und in der Umsetzung. Doch sei dies eine einmalige Chance, die er nicht ungenutzt verstreichen lassen wolle.
„Mit Unterstützung des Landesvorstandes, der Regionalfraktion und des Stuttgarter Kreisverbandes der Freien Wähler hatte die Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart ab Ende letzten Jahres nach einem Kandidaten für das Amt des Stuttgarter Ordnungsbürgermeisters Ausschau gehalten. Im Rahmen der
Kandidatensuche konnte im Frühjahr der kommunalpolitisch erfahrene Jurist und Theologe Clemens Maier als Bewerber gefunden werden. Wir sind davon überzeugt, mit Herrn Clemens Maier einen hervorragend geeigneten Kandidaten für das Amt des Stuttgarter Ordnungsbürgermeisters vorzuschlagen“, so der Fraktionsvorsitzende der Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart, Stadtrat Jürgen Zeeb. Und weiter: „Herr Maier bringt alles mit, was es für dieses Amt braucht: die jahrelange kommunalpolitische Erfahrung als Bürgermeister einer Stadt mit rund 17000 Einwohnern sowie Kenntnisse aus seinen früheren beruflichen Tätigkeiten als Leiter des Rechts- und Straßenverkehrsamtes beim Landratsamt Rottweil und als Vorsitzender bei der Vergabekammer Baden-Württemberg.“
Bei der Gemeinderatswahl 2019 haben sich die Kräfteverhältnisse im Stuttgarter Gemeinderat verändert: Der in der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg formulierte Leitgedanke, dass sich diese Kräfteverhältnisse auch auf der Bürgermeisterbank widerspiegeln sollen, hat zur Folge, dass das Vorschlagsrecht für die Nachfolge von Bürgermeister Martin Schairer (CDU), der im Oktober in Ruhestand geht, bei der Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler liegt. „Die Fraktion geht davon aus, dass ihr Vorschlag von den anderen Ratsmitglieder mitgetragen wird“, so die Mitteilung der Freien Wähler.
„Sollte ich in Stuttgart gewählt werden, so werde ich trotzdem bis zum letzten Tag mit ganzer Kraft für die Bürgerinnen und Bürger in Trossingen da sein. Es gibt hier in den nächsten Monaten noch viel zu tun“, betonte Maier. Habe seine Bewerbung aber keinen Erfolg, so werde er die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen in Trossingen in seiner noch bis 2023 laufenden Amtszeit gerne mit Engagement und Freude weiterführen.
Den Trossinger Gemeinderat informierte Maier am Montagabend in nicht-öffentlicher Sitzung über seine Bewerbung. Maier wurde 2007 zum Bürgermeister der Stadt
Trossingen gewählt und 2015 im Amt bestätigt. Seit 2009 ist er in der Fraktion der Freien Wähler Mitglied im Kreistag Tuttlingen, seit 2014 Fraktionssprecher der Freien Wähler im Kreistag.