Prüfungen: Schulleiter sehen Vorteile für Schüler durch Corona-Krise
Durch intensiven Unterricht direkt vor den Prüfungen seien die Schüler gut vorbereitet
„Das ist eine noch nie dagewesene Situation.“Mit diesen Worten beschreibt Walter Blaudischek, stellvertretender Schulleiter der Spaichinger Erwin-Teufel-Schule die Prüfungssituation seiner Berufsschüler. Für die geht es um ein gutes Ende ihrer schulischen Laufbahn. Wie auch bei den Realschülern und Gymnasiasten in Baden-Württemberg.
Auch für die Schulen ist das eine ganz spezielle Situation. Die Vorbereitung der Schüler auf die Prüfungen war durch die Infektionsschutzmaßnahmen geprägt und die Hygienevorschriften während der Prüfung fordern viel Organisation. Wir haben bei den Schulleitern auf dem Heuberg und im Primtal nachgefragt, wie sie die Situation erleben.
Erwin-Teufel-Schule
Für die Schüler an der Berufsschule war die Vorbereitung kompakt. „Wir machen seit etwa vier Wochen Intensivunterricht nur in den Prüfungsfächern“, erzählt Blaudischek. Wegen der Abstandsregeln habe der in
Kleingruppen stattgefunden. Blaudischek meint: „Man kann schon sagen, dass die Vorbereitung so intensiver war, als sonst.“Er ist zuversichtlich, dass die Prüfungen in diesem Jahr, trotz Corona, vergleichbar mit denen davor sind. Er lobt seine Schüler, die trotz der Schwierigkeiten motiviert und engagiert seien.
Realschule Spaichingen
Ähnlich sieht das auch Holger Volk, der Schulleiter der Realschule in Spaichingen. Er sagt: „Die Prüfungssituation ist in diesem Jahr eher leichter.“Es sei keine Präsentationsprüfung mehr nötig und die Vorbereitung sei besser gewesen. Auch an seiner Schule hat ein Vorbereitungsunterricht mit nur 15 Schülern pro Raum stattgefunden. Durch die kleinen Gruppenzahlen und die weggefallenen Nebenfächer hätten die Lehrer mehr Zeit pro Schüler mit dem relevanten Stoff verbringen können.
Gymnasium Spaichingen
Beim Abitur hielten die Schüler den Mindestabstand ohnehin immer ein, erklärt Jürgen Pach, Schulleiter des Spaichinger Gymnasiums. Jeder habe einen eigenen Tisch, nur wer aufstehe, müsse eine Maske tragen. An der Schule sind bisher alle Schüler zu den Abiturprüfungen angetreten, und haben sich nicht zum Nachtermin angemeldet.
Pach glaubt nicht, dass den Schülern die weggefallene Vorbereitungszeit in Erinnerung bleiben wird. Deutlich schwerer wiege, dass kein richtiges Abiturgefühl aufkommen könne. Er erklärt: „Für die Schüler fällt vieles weg, auf das sie sich eine ganze Schullaufbahn lang freuen. Abistreich, Abiball und Abifahrt fallen komplett aus.“Als Ersatz kann die Schule nur eine kleine Feier zur Zeugnisübergabe anbieten.
Gymnasium Gosheim Wehingen Der Schulleiter des Gymnasiums auf dem Heuberg, Michael Kasprzak, glaubt, dass die Vorbereitung während des Lockdowns trotz der Schwierigkeiten gut war. Die Schüler hätten sich mit der Situation arrangiert. Er sagt: „Die Abiturthemen sind ohnehin schon vor den Beschränkungen besprochen gewesen. Nur die Wiederholungsphase direkt vor dem Abitur war jetzt kürzer.“