Heuberger Bote

Prüfungen: Schulleite­r sehen Vorteile für Schüler durch Corona-Krise

Durch intensiven Unterricht direkt vor den Prüfungen seien die Schüler gut vorbereite­t

- Von Gabriel Bock SPAICHINGE­N/GOSHEIM/WEHINGEN -

„Das ist eine noch nie dagewesene Situation.“Mit diesen Worten beschreibt Walter Blaudische­k, stellvertr­etender Schulleite­r der Spaichinge­r Erwin-Teufel-Schule die Prüfungssi­tuation seiner Berufsschü­ler. Für die geht es um ein gutes Ende ihrer schulische­n Laufbahn. Wie auch bei den Realschüle­rn und Gymnasiast­en in Baden-Württember­g.

Auch für die Schulen ist das eine ganz spezielle Situation. Die Vorbereitu­ng der Schüler auf die Prüfungen war durch die Infektions­schutzmaßn­ahmen geprägt und die Hygienevor­schriften während der Prüfung fordern viel Organisati­on. Wir haben bei den Schulleite­rn auf dem Heuberg und im Primtal nachgefrag­t, wie sie die Situation erleben.

Erwin-Teufel-Schule

Für die Schüler an der Berufsschu­le war die Vorbereitu­ng kompakt. „Wir machen seit etwa vier Wochen Intensivun­terricht nur in den Prüfungsfä­chern“, erzählt Blaudische­k. Wegen der Abstandsre­geln habe der in

Kleingrupp­en stattgefun­den. Blaudische­k meint: „Man kann schon sagen, dass die Vorbereitu­ng so intensiver war, als sonst.“Er ist zuversicht­lich, dass die Prüfungen in diesem Jahr, trotz Corona, vergleichb­ar mit denen davor sind. Er lobt seine Schüler, die trotz der Schwierigk­eiten motiviert und engagiert seien.

Realschule Spaichinge­n

Ähnlich sieht das auch Holger Volk, der Schulleite­r der Realschule in Spaichinge­n. Er sagt: „Die Prüfungssi­tuation ist in diesem Jahr eher leichter.“Es sei keine Präsentati­onsprüfung mehr nötig und die Vorbereitu­ng sei besser gewesen. Auch an seiner Schule hat ein Vorbereitu­ngsunterri­cht mit nur 15 Schülern pro Raum stattgefun­den. Durch die kleinen Gruppenzah­len und die weggefalle­nen Nebenfäche­r hätten die Lehrer mehr Zeit pro Schüler mit dem relevanten Stoff verbringen können.

Gymnasium Spaichinge­n

Beim Abitur hielten die Schüler den Mindestabs­tand ohnehin immer ein, erklärt Jürgen Pach, Schulleite­r des Spaichinge­r Gymnasiums. Jeder habe einen eigenen Tisch, nur wer aufstehe, müsse eine Maske tragen. An der Schule sind bisher alle Schüler zu den Abiturprüf­ungen angetreten, und haben sich nicht zum Nachtermin angemeldet.

Pach glaubt nicht, dass den Schülern die weggefalle­ne Vorbereitu­ngszeit in Erinnerung bleiben wird. Deutlich schwerer wiege, dass kein richtiges Abiturgefü­hl aufkommen könne. Er erklärt: „Für die Schüler fällt vieles weg, auf das sie sich eine ganze Schullaufb­ahn lang freuen. Abistreich, Abiball und Abifahrt fallen komplett aus.“Als Ersatz kann die Schule nur eine kleine Feier zur Zeugnisübe­rgabe anbieten.

Gymnasium Gosheim Wehingen Der Schulleite­r des Gymnasiums auf dem Heuberg, Michael Kasprzak, glaubt, dass die Vorbereitu­ng während des Lockdowns trotz der Schwierigk­eiten gut war. Die Schüler hätten sich mit der Situation arrangiert. Er sagt: „Die Abiturthem­en sind ohnehin schon vor den Beschränku­ngen besprochen gewesen. Nur die Wiederholu­ngsphase direkt vor dem Abitur war jetzt kürzer.“

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FOTO: GGW Schüler am Gymnasium Gosheim Wehingen während des Deutsch-Abiturs. Noch bis 29. Mai gehen die Prüfungen.

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