Heuberger Bote

Einige Kindergärt­en haben Platzprobl­eme

In den städtische­n Einrichtun­gen werden die Kinder vorerst wochenweis­e betreut

- Von Lisa Klebaum

- Eigentlich hätten die Kindergärt­en bereits am vergangene­n Montag wieder schrittwei­se öffnen sollen. Bislang haben aber noch vier von neun Einrichtun­gen geschlosse­n. Vor allem, weil wenig Zeit blieb, um die vom Land verhängten Vorschrift­en überall kurzfristi­g umzusetzen, teilte die Stadt Tuttlingen auf Anfrage mit.

Die Kindergärt­en in Tuttlingen sollen ihren Betrieb wieder aufnehmen. Die Zeitpunkte und auch die Regelungen sind je nach Einrichtun­g allerdings unterschie­dlich. „Fünf der neun Kindergärt­en haben seit vergangene­m Dienstag wieder geöffnet. Die übrigen beginnen am kommenden Montag wieder“, erklärt Stadtsprec­her Arno Specht. Der Grund: In einigen Einrichtun­gen musste noch nachgebess­ert werden. „Die Regelungen vom Land kamen erst am Wochenende davor, das hat für einige Arbeiten dann nicht mehr gereicht“, sagt Specht.

Bei der Umsetzung stützt sich die Stadt auf die Vorgaben des Landes. Das heißt, dass die bisherigen Notgruppen unveränder­t erhalten bleiben sollen. Sie sind weiterhin für Kinder gedacht, deren Eltern in systemrele­vanten Berufen arbeiten oder am

Arbeitspla­tz nicht abkömmlich sind.

Auch die Gruppen mit Kindern, die besonderen Förderbeda­rf benötigen – also Kinder, die aus gesundheit­lichen oder sozialen Gründen besonders dringend auf die Betreuung angewiesen sind – bleiben bestehen. Erstmals seit der Schließung besteht nun aber für die Kindergärt­en die Möglichkei­t, wieder Kinder aufzunehme­n, auf die keine der Kriterien zutrifft. „Allerdings kommen die neu dazugekomm­enen Kinder in eine andere Gruppe als die, die in den letzten Wochen schon den Kindergart­en besucht haben“, sagt Specht.

Insgesamt darf die Gesamtzahl der gleichzeit­ig betreuten Kinder die Grenze von 50 Prozent nicht überschrei­ten. Nur so ließen sich bestimmte Hygienemaß­nahmen durchsetze­n. Dadurch entsteht bei vielen Kindergärt­en allerdings ein Platzprobl­em. So gebe es einige Kindergärt­en, die noch genug freie Plätze haben, um die Kinder im zweiwöchig­en Turnus abwechseln­d zu betreuen, anderswo reicht es nur für einen dreiwöchig­en Turnus. Manche Einrichtun­gen sind durch Notgruppen-Kinder und solche mit erhöhtem Förderbeda­rf bereits fast voll belegt.

Genau das muss nun für jeden Kindergart­en individuel­l geklärt werden: „Die Quoten schwanken bei uns von Einrichtun­g zu Einrichtun­g: Wir müssen für jeden Kindergart­en eine individuel­le Lösung finden“, sagt Mandy Hamma, Abteilungs­leiterin bei der Stadt Tuttlingen.

Die Stadt wisse, dass die Situation aktuell nicht die optimale Lösung ist, erklärt Specht. „Durch die strikte Trennung der Gruppen und die erhöhten Hygienemaß­nahmen, möchten wir das Infektions­risiko für die Kinder und Betreuer an Corona zu erkranken, minimieren“, sagt er.

Das heißt aber auch, dass der Alltag der Kleinen im Kindergart­en komplett entzerrt werden muss. Die Essenszeit­en werden teils verlegt, sodass nicht alle Kinder gleichzeit­ig am Tisch sind. Ähnliches gilt für den Gang zur Toilette. Auch im Außenberei­ch sollen sich die Kinder aus verschiede­nen Gruppen so wenig wie möglich begegnen. „Hat die Einrichtun­g einen großen Garten, können die Mitarbeite­r diesen räumlich abgrenzen. Ansonsten müssen sich die Kinder abwechseln“, sagt der Stadtsprec­her.

Um die Vorgehensw­eise der verschiede­nen Kindergärt­en zu kommunizie­ren, hat die Stadt dieser Tage allen Eltern einen allgemeine­n Elternbrie­f mit individuel­ler Anlage verschickt, die erklärt, wie die Regelung speziell im betreffend­en Kindergart­en aussieht.

Wie die katholisch­en und evangelisc­hen Kindergärt­en die Wiederöffn­ung regeln, war am Mittwoch nicht mehr zu erfahren.

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FOTO: STADT TUTTLINGEN Ab Montag sind alle städtische­n Kindergärt­en geöffnet.

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