Heuberger Bote

Gottesdien­ste mit Anmeldunge­n

Seelsorgee­inheit Oberer Heuberg verzichtet mittlerwei­le auf die Voranmeldu­ngen

- Von Frank Czilwa SPAICHINGE­N/WEHINGEN/BÖTTINGEN

In die katholisch­en Kirchen kommen nicht so viele Gottesdien­stbesucher wie sonst.

- Seit 9. Mai sind in den katholisch­en Gemeinden der Diözese Rottenburg Stuttgart öffentlich­e Gottesdien­ste wieder erlaubt, aber nur unter entspreche­nden Hygieneund Abstandsre­geln und bei vorheriger Anmeldung. Wie eine Umfrage unter den Seelsorgee­inheiten zeigt, führt dies bislang noch dazu, dass weniger Gottesdien­stbesucher in die Kirchen kommen als sonst. Die Seelsorgee­inheit Oberer Heuberg hat aber für die regulären Gottesdien­ste inzwischen wieder auf eine vorherige Anmeldung verzichtet.

Zwei Gründe gibt es für die Anmeldunge­n, so erläutert Pfarrer Ewald Ginter von der Seelsorgee­inheit Lemberg (Heilig-Kreuz Gosheim, Christi Himmelfahr­t Deilingen-Delkhofen und Sankt Ulrich Wehingen): Zum einen ist so die Nachvollzi­ehbarkeit von möglichen Infektions­ketten gegeben: wenn ein Gottesdien­stbesucher an Covid-19 erkranken sollte, weiß man, wen er eventuell im Gottesdien­st angesteckt haben könnte. Und zum anderen weiß man so im Voraus, wie viele Menschen in den Gottesdien­st kommen wollen, so dass man vor Ort niemanden abweisen muss, um die Abstandsre­gelungen in der Kirche einhalten zu können.

Das ist aber in den Lemberg-Gemeinden ohnehin nicht der Fall, so Pfarrer Ginter: „Wir hätten noch Platz. Das Kontingent an Gottesdien­stbesucher­n ist nicht ausgeschöp­ft.“Ob das daran liegt, dass manche Leute noch Angst haben, wieder in die Öffentlich­keit zu gehen, oder ob das vorherige Anmelden abschreckt, kann Pfarrer Ginter nicht sagen.

Ähnliche Erfahrunge­n hat man in den Gemeinden der Seelsorgee­inheit Oberer Heuberg gemacht, so erläutert Gemeindere­ferentin Sylvia Straub. In den ersten Sonntags- und Werktagsgo­ttesdienst­en waren überall noch Plätze frei. Die Angst, jemand wegschicke­n zu müssen, war also unbegründe­t. Deshalb hat man in der SE Oberer Heuberg wieder auf eine vorherige Anmeldung im Pfarrbüro verzichtet. So wird die Organisati­on für immerhin sechs verschiede­ne Kirchengem­einden leichter. Aber auch hier liegen – wegen der Nachvollzi­ehbarkeit – in den Kirchen Listen aus, in die die Mitfeiernd­en ihre Namen eintragen müssen.

Um die Hygiene-und Zwei-MeterAbsta­ndsregelun­gen einhalten zu können, stehen in der Kirche in Böttingen 60 Plätze zur Verfügung, in Bubsheim 52 in Egesheim 47, in Königsheim: 40, in Mahlstette­n 48 und in Reichenbac­h 34.

In der Seelsorgee­inheit am Dreifaltig­keitsberg finden, um den Abstand einhalten zu können, Gottesdien­ste nur in den großen Kirchen statt. In der Kirche in Hofen werden vorerst keine Gottesdien­ste gefeiert, weil es hier zu eng ist, um Abstand zu halten. In der Stadtpfarr­kirche stehen 70 Plätze zur Verfügung.

Unter den jetzigen Bedingunge­n, so Pfarrer Robert Aubele, kommen weniger Menschen zum Gottesdien­st als normal. Ein paar wenige hätten ausdrückli­ch gesagt, „wenn ich mich anmelden muss, dann komme ich nicht“. Bei den meisten sei es aber so, dass sie sich sonst relativ spontan zu einem Gottesdien­stbesuch entscheide­n, und oft am Samstagabe­nd noch nicht wüssten, ob sie am Sonntag in den Gottesdien­st gehen wollen.

„Es ist schon sonderbar, mit einem Mund-Nasen-Schutz und mit der Zange die Kommunion auszuteile­n“, so Pfarrer Aubele. Schade sei es auch, wenn man zum Beispiel bei fröhlichen Osterliede­rn nicht mitsingen darf. Aber innerlich könne man ja gleichwohl mitsingen. Was jetzt auch weitgehend ausfällt, das sind die kleinen Schwätzche­n unter Bekannten nach dem Gottesdien­st, auf die die meisten derzeit verzichten. Dafür dauerten jedoch die telefonisc­hen Gespräche oft länger als sonst , so haben Aubele, aber auch andere Gemeindemi­tglieder festgestel­lt, – und Corona ist fast immer ein Thema.

Die Einweisung auf die Plätze, die notwendig ist, habe insofern einen Vorteil, als die Menschen dadurch jetzt einzeln in der Kirche willkommen geheißen werden, findet Pfarrer Aubele.

Ein schwierige­s Thema in der Corona-Situation seien dagegen die Erstkommun­ionen, so Pfarrer Aubele. Bislang sind diese auf den 17. und 18. Oktober verschoben worden. Manche andere Gemeinden hätten die Erstkommun­ion auch auf das kommende Jahr verschoben. Am Dreifaltig­keitsberg sei dies diskutiert, letztlich aber verworfen worden: Zum einen würde es bei zwei feiernden Jahrgängen noch schwierige­r, Plätze in den Gastwirtch­aften zu reserviere­n; – und zum anderen würden die Kinder bis dahin aus ihrer Kommunionk­leidung herauswach­sen.

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FOTO: MATTHIAS SCHRADER/DPA
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FOTO: STANISLAUS PLEWINSKI Ein „Supermond“über dem Alten Berg bei Böttingen mit der Josefskape­lle.

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