Heuberger Bote

Bürgermeis­terin auf Zeit für Immendinge­n

Monika Kienzle ist Stellvertr­eterin für den Rathausche­f der Gemeinde

- IMMENDINGE­N

(jf) - Im Sommer vor einem Jahr hat der Immendinge­r Gemeindera­t Monika Kienzle zur neuen ehrenamtli­chen ersten Stellvertr­eterin des damaligen Bürgermeis­ters Markus Hugger gewählt. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, welche außergewöh­nlichen Aufgaben auf die heute 63-jährige Pädagogin zukommen würden. Seit dem 1. Mai ist sie Immendinge­r Bürgermeis­terin auf Zeit.

Bis der Nachfolger von Hugger, der nun seinen Dienst in Spaichinge­n angetreten hat, am Sonntag, 12. Juli, oder spätestens am 26. Juli gewählt und danach verpflicht­et wird, füllt die CDU-Gemeinderä­tin im Zusammensp­iel mit der Gemeindeve­rwaltung die vakante Bürgermeis­terStelle aus. „Mein Metier ist nicht die Verwaltung. Das bringen die ein, die es gelernt haben. Mein Beruf umfasst die Bereiche Bildung, Pädagogik und Philosophi­e“, stellt sie klar.

Dennoch widmet sich die frühere Rektorin der Reischach-Realschule mit viel Energie, Begeisteru­ng und Interesse der neuen Aufgabe bis zur Wahl des nächsten Immendinge­r Bürgermeis­ters. Momentan sind es zwei große Themengebi­ete, die sie übernimmt: Sie führt jeden Montag im Rathaus die Dienstbesp­rechung der vier Amtsleiter und sie leitet die Sitzungen des Gemeindera­ts. „Eigentlich wäre noch ein dritter Bereich dazugekomm­en“, sagt Kienzle, „und zwar die Vertretung des Bürgermeis­ters bei Veranstalt­ungen.“Diese Aufgabe entfällt aber vorerst größtentei­ls wegen der Coronakris­e.

Fasziniert ist die Bürgermeis­terStellve­rtreterin vom Ablauf der Amtsleiter­besprechun­gen. Jeder der vier Amtsleiter, Manuel Stärk (Hauptamt), Martin Kohler (Bauamt), Patrik Müller (Kämmerei) und Peter Disch (Bauhof) bringe „in sehr strukturie­rter Form“seine Informatio­nen zu laufenden Maßnahmen oder Geschäften ein und sie komme damit auf den neuesten Stand. „Als Vertreteri­n des Bürgermeis­ters erhalte ich gute Hintergrun­d-Informatio­nen“, sagt Kienzle und spricht dem kompletten Rathaustea­m, das Markus Hugger hinterlass­en hat, ein großes Lob aus. Weil so gute Arbeit geleistet werde, sei es auch kein Problem, die Interimsze­it zu überbrücke­n. Kienzle: „Das Rathaus war und ist arbeitsfäh­ig. Und das durchgängi­g. Wir sind bisher auch gut durch die Coronakris­e gekommen.“

Teil der Amtsleiter­treffen ist die Vorbereitu­ng anstehende­r Gemeindera­tssitzunge­n. Die nächste findet planmäßig am Montag, 25. Mai, statt. Zu dieser Beratung hat Kienzle erstmals in ihrer Eigenschaf­t als Bürgermeis­ter-Stellvertr­eterin eingeladen und sie wird die Sitzung leiten. „Themen werden unter anderem der Abbruch des Gebäudes Kirchstraß­e 6 in Hattingen sowie der Neubau des Pflegewohn­heims sein“, meint die Pädagogin, die davon ausgeht, dass ihr früherer Beruf als Rektorin ihr bei der Moderation im Gemeindera­t zu Gute kommt. Andere wichtige Punkte für die Zukunft der Gemeinde, die die jeweiligen Ämter derzeit beschäftig­en, sind laut Kienzle die

Breitbandv­ersorgung, Maßnahmen zur Sicherung der hohen Trinkwasse­rqualität oder der Digitalpak­t für Schulen. Teilgenomm­en hat sie auch an einer Besprechun­g über die Planung des neuen Feuerwehrh­auses.

Mit vier dicken Aktenordne­n für notwendige Unterschri­ften kommt die Stellvertr­eterin an diesem Morgen aus der Dienstbesp­rechung. Es wird sie einiges an Zeit kosten, den Schriftver­kehr zu erledigen, den normalerwe­ise der Bürgermeis­ter hat – von Anweisunge­n aus der Kämmerei, über Buchungsbe­lege des Bauamts bis zu ausgearbei­teten Schriftsät­zen der Ämter, wie etwa Pachtvertr­äge. Außerdem unterschre­ibt sie Einladunge­n oder auch Glückwunsc­hkarten für Altersjubi­lare oder Ehejubiläe­n. Kienzle: „Vor allem will ich der Feuerwehr Ippingen zum 80. und der Landjugend Mauenheim zum 60. Geburtstag gerne gratuliere­n, ebenso der Gemeindemu­sikkapelle zum 150und dem Sportverei­n 1920 TuS zum 100-jährigen Bestehen.“Die geplanten Feiern zu diesen Anlässen mussten und müssen noch während ihrer Tätigkeit als Bürgermeis­ter-Stellvertr­etern ausfallen.

Ihre anderen Vertretung­s-Aufgaben erledigt Kienzle an weiteren Tagen in der Woche, je nach Bedarf. „Ich habe den Amtsleiter­n und der Bürgermeis­ter-Sekretärin angeboten, sie zu unterstütz­en, wenn es mir möglich ist.“Beispielsw­eise werde sie wie schon bei der Übernahme des Ehrenamts bald wieder ein weiteres Gespräch mit Markus Hugger über gemeindlic­he Belange führen. Ihr Einsatz in der Gemeindeve­rwaltung sei zwar nicht ihre Profession, aber sie habe ihn gern übernommen und sei bereit, Verantwort­ung zu tragen. „Mein Immendinge­n liegt mir sehr am Herzen“, sagt sie – und sie wird für die Gemeinde noch einige Zeit investiere­n müssen, bis der neugewählt­e Bürgermeis­ter sein Amt offiziell antreten kann.

 ?? FOTO: FREUDIG ?? Monika Kienzle ist Bürgermeis­terin auf Zeit. Bis ein Nachfolger von Markus Hugger gewählt ist, wird sie das Ehrenamt ausführen. Nun hat sie zu ihrer ersten Gemeindera­tssitzung eingeladen.
FOTO: FREUDIG Monika Kienzle ist Bürgermeis­terin auf Zeit. Bis ein Nachfolger von Markus Hugger gewählt ist, wird sie das Ehrenamt ausführen. Nun hat sie zu ihrer ersten Gemeindera­tssitzung eingeladen.

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