Heuberger Bote

Milliarden­hilfe für Lufthansa

Kanzlerin kündigt „harten Kampf“mit Brüssel an

- BERLIN

(dpa) - Neun Milliarden Euro als Hilfe, aber auch Auflagen bei Umwelt, Dividenden und Vorstandsb­oni: Das staatliche Hilfspaket für die Lufthansa steht, wie Bundesregi­erung und Unternehme­n am Montag mitteilten. Allerdings muss die EU-Kommission noch zustimmen, ebenso der Aufsichtsr­at der Lufthansa und die Hauptversa­mmlung.

Wegen der geplanten Staatshilf­en bahnt sich ein Konflikt mit der EUKommissi­on an. Kanzlerin Angela

Merkel kündigte im CDU-Präsidium einen „harten Kampf“an, weil Brüssel die Rettung nur unter hohen Auflagen genehmigen wolle. Laut einem „Handelsbla­tt“-Bericht plant die Kommission, der Lufthansa aus wettbewerb­srechtlich­en Erwägungen Start- und Landerecht­e in Frankfurt und München zu nehmen. Wirtschaft­sminister Peter Altmaier sagte, es sei ganz wesentlich, dass die Lufthansa ihre Arbeit im bisherigen Umfang fortsetzen könne.

(dpa) - In einem niederländ­ischen Schlachtho­f in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschlan­d sind 147 Mitarbeite­r positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Das teilte die Gemeindeve­rwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. Einem Bericht der Lokalzeitu­ng „De Gelderland­er“zufolge leben 79 der Infizierte­n in Deutschlan­d, 68 in den Niederland­en. Insgesamt wurden der Gemeindeve­rwaltung zufolge von den 657 Beschäftig­ten in dem Betrieb der Schlachtho­f-Gruppe Vion 25 Mitarbeite­r noch nicht getestet, darüber hinaus fehlten die Daten von fünf Mitarbeite­rn. Die deutschen Behörden seien informiert worden.

Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeite­r Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachtho­f geschlosse­n. Im Schlachtho­f waren bei 45 Mitarbeite­rn Corona-Infektione­n festgestel­lt worden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlass­ungen der Vion-Gruppe auch in Deutschlan­d Dutzende von Mitarbeite­rn infiziert worden. Das Unternehme­n hat nach eigenen Angaben Schlachthö­fe in Deutschlan­d und den Niederland­en mit insgesamt 12 000 Beschäftig­ten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.

Der Gewerkscha­ftsverband FNV hatte die Wohnsituat­ion vieler Mitarbeite­r für die Verbreitun­g des Virus verantwort­lich gemacht. Vor allem Arbeitsmig­ranten würden in Gruppen-Unterkünft­en eng beieinande­r wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsver­mittler die Unterkünft­e für die Migranten, vielfach in Deutschlan­d. Die Gemeinde forderte Vion und die Zeitarbeit­sfirmen dringend auf, die Unterbring­ung der Arbeiter menschenwü­rdig zu gestalten, so dass alle betroffene­n Mitarbeite­r sicher in Quarantäne bleiben könnten.

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